Wenn es um die Gartengestaltung geht, vertrete ich bekanntlich die Kategorie wildlife garden. Dieser kann wiederum als eine Unterform des Englischen Landschaftsgartens gelten, nur dass er etwas unaufgeräumter (und kleiner) ist. Ich pflanze möglichst nektarreiche Blumen und verwende keine Pestizide und chemischen Dünger. Ich bemühe mich, möglichst vielen Wildtieren einen Lebensraum zu bieten, indem ich Beeren tragende Sträucher setze, Nahrung, Wasser und Nisthilfen anbiete, Holzstapel aufschichte und in einem Teil des Gartens das Gras lang wachsen lasse.
Die überwiegende Zeit des Jahres bin ich mit diesem Konzept sehr zufrieden, vor allem, wenn meine Anstrengungen durch die Anwesenheit von Schmetterlingen, Vögeln, Igeln und Fröschen belohnt werden. Wie gesagt, meistens. Aber im Moment muss ich zugeben, dass die Beschreibung unseres Gartens eher in die Kategorie „Kraut und Rüben“ passt. Grau, braun, vertrocknet, abgeknickt sind die dominierenden Attribute zur Zeit.
Aber da muss ich wohl durch, auch wenn die Gartenscherenhand juckt und das milde Wetter lockt. Denn auch diese Phase gehört zu einem guten naturnahen Garten, schließlich brauchen die Insekten einen Unterschlupf für den Winter und das alte Laub wird von den Würmern zu hervorragendem Dünger verarbeitet. Die vielen Vögel, die sich in unserem wildlife garden tummeln, sowie die ersten Schneeglöckchen lassen mich auf ein „wildes“ Jahr hoffen. Und sobald es Frühling wird, kann ich ja auch wieder etwas aufräumen.