Unser Haushalt hat seit dem Wochenende ein neues Mitglied. Der Kleine ist zweieinhalb Jahre alt, hat rote Haare und vier weiße Pfoten. Der Kater besuchte uns schon seit unserem Einzug ins neue Haus Anfang des Jahres regelmäßig in unserem Garten. Schnell stellte sich heraus, dass er eigentlich gegenüber wohnt und sich seine Besitzer vor Kurzem einen Hund angeschafft hatten - was Teddy gar nicht gefiel. Weshalb er offenbar beschloss, lieber bei uns einzuziehen. Er schlief im Gras unter der Stechpalme, kletterte in die Apfelbäume, sonnte sich in den großen Blumentöpfen auf der Terrasse oder auf der Gartenbank und von April an wartete er jeden Abend den Igel, dem er dann fasziniert durch unseren Garten folgte - aber immer mit Sicherheitsabstand.
Sobald wir die Tür öffneten, versuchte er, ins Haus zu kommen, wenn wir nach Hause kamen, wartete er schon in der Einfahrt, bei Gartenarbeiten schaute er interessiert zu. Wenn es regnete, machte er es sich in der Gartenlaube bequem oder saß pudelnass vor der Terrassentür und miaute ganz erbärmlich. Eine Zeit lang trugen wir ihn täglich abends nach Hause oder seine Besitzer kamen, um ihn mitzunehmen. Doch es nützte alles nichts, Teddy gab nicht auf. Nun kamen wir mit seinen Besitzern überein, dass er fortan auch offiziell bei uns wohnen würde. Da er einen äußert liebenswerten Charakter hat, fiel uns diese Entscheidung nicht schwer.
Auch wenn Katzen ja nicht immer des Hobbygärtners beste Freunde sind. Ausgescharrte Saaten und umgeknickte Blumen, unwillkommene Hinterlassenschaften im Beet, leergefischte Teiche, Mäuseteile und Vogelleichen auf dem Rasen - all das sorgt bei Katzenbesitzern wie deren Nachbarn öfter für Unmut. Teddy ist uns bisher nur in Bezug auf seinen Jagdinstinkt negativ aufgefallen: regelmäßig attackiert er die Vögel an den Futterstellen. Zum Glück haben wir diese hoch genug aufgehängt, sodass der Kater sie nicht erreichen kann. Und jetzt, wo er zu uns gehört, werden wir uns auch diesbezüglich schon irgendwie einigen.
Was Sie als Katzenhalter beachten sollten:
- Nistkästen und Futterstellen für Vögel an für die Katze unerreichbaren Stellen aufstellen oder -hängen: ausreichend hoch, an einer glatten Hauswand oder den Pfosten des Vogelhäuschens mit einer katzensicheren Manschette (Katzenabwehrgürtel) versehen, die den Räuber am Hinaufklettern hindert. Auch Bäume, in denen Vögel brüten oder regelmäßig rasten, können mit solch einem Gürtel versehen werden.
- Futterstellen und Vogelbäder nicht direkt neben Büschen oder anderen Pflanzen aufstellen, hinter denen Katzen Deckung finden, stattdessen lieber an einer Stelle, an der die Vögel sehen können, wenn sich eine Katze nähert.
- In der Nacht und bei Dämmerung können Vögel nicht gut sehen und deshalb auch nicht fliegen. Aus diesem Grund sollten Katzen nachts eingesperrt bleiben und nur Freigang haben, solange es hell ist.
- Ein kleines Glöckchen am Halsband kann Vögel warnen, wenn sich eine Katze an sie heranschleicht. Allerdings ist der Nutzen umstritten, denn manche Katzen lernen, sich so zu bewegen, dass die Glocke keinen Lärm macht. Außerdem ist das ständige Geklingel vermutlich sehr irritierend für das empfindliche Katzengehör. Und flugunfähige Jungvögel haben auch mit Vorwarnung keine Chance zu entkommen.
- Lieber Büsche und Bäume pflanzen, in denen die Vögel Schutz vor Räubern finden können. Und im April, Mai und Juni, der Brutsaison, die Katze am besten nur unter Aufsicht ins Freie lassen.
- Holzhaufen, Brombeergestrüpp und andere Verstecke schützen auch andere Kleintiere wie Frösche, Eidechsen und Mäuse vor Jägern.
- Die Katze mit einem Mikrochip versehen, sodass sie wieder nach Hause kommt, falls sie sich einmal verlaufen hat - streunende, halb verwilderte Katzen sind arm dran und außerdem eine Gefahr für alle kleinen Wildtiere. Eine weitere Anti-Streun-Maßnahme ist das Kastrieren.
- Katzen erledigen ihr Geschäft gern in lockerer, trockener Erde. Entsprechend gilt: Feuchter Boden ist weniger attraktiv. Wenn Sie dazu noch eine Kiste mit feinem, trockenem Sand im Garten aufstellen, besteht Hoffnung, dass die Katze diese statt des Blumenbeets als Katzenklo annimmt. Den Sand regelmäßig reinigen.
- Wer beim Gemüsebeet sicher gehen will, dass es nicht unerwünscht "gedüngt" wird, muss es vermutlich einzäumen oder mit einem Hühnerdraht abdecken.
- Kater markieren ihr Revier gern durch ihren Geruch. Am ehesten kann dies durch Kastration eingedämmt werden, allerdings können manche Kater auch danach noch sprühen.