Im Großen und Ganzen gesehen – Gartengestaltung Teil 3

Im Großen und Ganzen gesehen – Gartengestaltung Teil 3

Ein Garten ist der Spiegel der Seele seines Besitzers, heißt es. Ich persönlich finde diese Aussage ja etwas überinterpretiert, aber im Grundsatz stimme ich zu: Jeder Garten ist so individuell wie sein Besitzer. Die Variationsmöglichkeiten bei der Gestaltung sind nahezu unendlich. Jeder kann machen, was und wie er es will, und das ist auch gut so.

Wer jedoch für einen harmonischen Gesamteindruck sorgen möchte, ist gut beraten, ein paar Grundregeln des Gartendesigns zu beachten und seiner Kreativität einen Rahmen zu geben. Denn ein undurchdachtes Potpourri von Stilen und Formen irritiert das Auge, egal, ob der Garten groß oder klein, naturnah oder formal ist. Es ist deshalb in jedem Fall hilfreich, ein Thema zu haben, das die verschiedenen Elemente zusammenbringt.

Das Gegenstück zum wilden Durcheinander wäre das langweilige Einerlei. Auch das ist natürlich nicht erstrebenswert. Vielmehr gilt es, die richtige Balance zu finden. Harmonie als kleinster gemeinsamer Nenner des großen Ganzen sozusagen. Die Ausgestaltung obliegt dann wieder der Kreativität und dem individuellen Seelenzustand des Gestalters.

 

Grundregeln der Gartengestaltung:

Ein harmonisches Ganzes kann durch verschiedene Maßnahmen erreicht werden:

1. Die Verwendung von möglichst wenigen unterschiedlichen Materialien (maximal zwei bis drei) beim Gartenbau, also bei Elementen wie Terrasse, Zaun, Wegen, Gartenlaube, Beetumrandung etc., die sich ergänzen.

2. Ein Farbthema – Pflanzen, die sich farblich ergänzen und die sich als „roter Faden“ durch den Garten ziehen (z. B. nur weiße oder nur pastellfarbene Blumen) oder/oder bezüglich der Farben der verwendeten Materialien (z. B. weiße Gartenmöbel, Pergola und Rankgitter).

3. Wiederholung von Formen, z. B. Beete, Teich und Terrasse in Kreisform, Wege und Beetränder geschwungen. Aber auch die Wiederholung von Pflanzen: Mehrere Pflanzen der gleichen Sorte, zusammen und wiederkehrend gepflanzt, machen mehr Eindruck und sorgen für mehr Ruhe als eine möglichst große Anzahl verschiedener Blumen, die – einzeln stehend – untergehen.  (Kleiner Einschub: Diesen Punkt finde ich persönlich am schwierigsten zu verwirklichen, denn ich neige zu (regelmäßigen) Spontankäufen. Da jedoch der Platz begrenzt ist, reicht er meist nicht für mehrere gleiche Blumen aus, sodass ich zwar viele, aber eben viele verschiedene Pflanzen habe. Leider muss ich feststellen, dass diese dann oft in der Masse untergehen.)

Abwechslung wird erreicht durch:

1. Verschiedenen Höhen – dies bezieht sich sowohl auf die Pflanzen (hohe Büsche und Pflanzen nach hinten ins Beet, dann stufenweise nach vorn hin kleiner werdend) als auch auf den Garten als Ganzes: ein flacher Garten wirkt öde, deshalb sollte versucht werden, verschiedene Ebenen zu kreieren, z. B. durch ein Hochbeet.

2. „Geheime“ Ecken – d. h. es ist ratsam, den Garten so zu gestalten, dass nicht alles auf einen Blick erfasst werden kann, sondern immer wieder Neues entdeckt werden kann, hinter Ecken, Büschen, Bäumen. Der Garten soll zu einer Entdeckungstour einladen.

3. Unterbrechen von langen, geraden Linien (wie etwa dem Zaun) durch größere Pflanzen, ein Spalier oder einen Rosenbogen. Überhaupt ist es besser, sich nicht „immer an der Wand lang“ zu orientieren, sondern Beete und Pflanzen auch von den Gartengrenzen wegzurücken.

4. Wasser bereichert jeden Garten, egal, ob in Form eines Teichs oder eines kleinen Springbrunnens.

5. Schmuckelemente: Pflanzen in attraktiven Töpfen, die zum Gartenthema passen und an Wegrändern, im Beet oder auf dem Rasen aufgestellt werden, sorgen für Abwechslung. Auf diese Weise finden auch weniger winterharte Pflanzen ihren Weg in den Garten, denn bei kaltem Wetter können sie ins Warme geräumt werden. Weitere Schmuckstücke können sein: Skulpturen, Sitzgelegenheiten, Vogelbad, schöne Steine, Rankgitter etc.

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