Seit Monaten liege ich dem Mann wegen des Teichs in den Ohren. Schließlich ist eine solche Wasserstelle eine der Hauptzutaten für einen naturnahen Garten. Ohne Teich bleiben alle Bemühungen, den Garten für Tiere aller Art attraktiv zu machen, unvollständig. Denn ein Teich bietet nicht nur Vögeln und Säugetieren das überlebensnotwendige Wasser, sondern auch vielen anderen Tieren wie Amphibien und Insekten einen Lebensraum.
Ich bin nicht die Einzige, die die geplante, circa 4 Quadratmeter goße Fläche im hinteren Teil des Gartens nun endlich zu einem kleinen Tier- und Pflanzenparadies umgewandelt sehen möchte. Seit wir Schalen mit Wasser aufgestellt haben, tummeln sich dort einige Kreaturen, denen es in einem Teich noch besser gefallen würde als in der ungemähten Wiese: Obwohl ich um ihre Anwesenheit weiß, erschrecke ich mich regelmäßig, wenn ich mich nach den Wasserschälchen bücke und mir ein Grasfrosch entgegenspringt - manche nur so groß wie eine Haselnuss, andere von den Dimensionen eines Apfels. Libellen cruisen über der feuchten Erde, jagen Mücken, Fliegen und Kohlweißlinge. Und gegen Abend kommen die Fledermäuse und tun dasselbe.
Leider besteht trotzdem seit Monaten kein Mangel an Gründen, den Spaten nicht aus dem Schuppen zu holen. Im Februar, gleich nach unserem Einzug ins neue Haus, war der Boden gefroren. Okay, das Erdreich mit dem Eispickel zu bearbeiten, ist wirklich keine verlockende Aussicht. Im März hieß es, wir sollten doch besser erst einmal abwarten, was an der geplanten Stelle so alles wachsen werde. April, Mai und Juni waren die regenreichsten Monate seit der Erfindung der Messgeräte für Niederschlagsmengen, da jagt man keinen Hund vor die Tür. Im Juli brezelte die Sonne, es war Olympia und man will ja schließlich auch mal einfach nur im Liegestuhl liegen. Und nun ist es Ende August - und zu spät für den Teichbau.
Denn, was wir leider nicht bedacht haben, als wie die Aushebungsarbeiten immer weiter aufschoben: Damit das Wasser sauber bleibt und Algen den Teich nicht zum Umkippen bringen, müssen Pflanzen für die Reinigung und die Sauerstoffzufuhr sorgen. Dafür müssen sie darin heimisch werden. Und dafür ist es nun zu spät, die Wasserpflanzen haben nicht mehr genügend Zeit, vor dem Winter Wurzeln zu schlagen. Sie würden eingehen, und der Teich sich in eine modderige Sumpfmulde verwandeln. Um einen Teich zu einem funktionierenden Lebensraum zu machen, sollte er deshalb idealerweise im zeitigen Frühjahr angelegt werden, sodass sich die Pflanzen etablieren und die Tierwelt einrichten kann.
Ich werde also für ein paar Monate ruhig sein (zumindest, was den Teich betrifft). Und hoffen, dass sich auch die Frösche noch einen Winter lang gedulden werden. Spätestens im März wird dann aber gebuddelt, Eis, Regen, Hitze oder Faulheit hin oder her. Vielleicht habe ich bis dahin ja auch eine Antwort auf das Argument gefunden, das die Aktivitäten all die Monate in erster Linie ausbremste: Wohin mit der ausgehobenen Muttererde? Vielleicht einen Steingarten errichten? Schatz, ich hab da eine Idee...
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