Trotz bzw. gerade wegen des bisher milden Wetters haben wir am Wochenende endlich unseren Garten aufgeräumt und weitgehend winterfertig gemacht. Leider sieht er nun auch entsprechend wintermäßig aus, obwohl wir die noch immer blühenden Rosen, Cosmeen, Rudbeckien und Fuchsien noch stehen gelassen haben. Auch der Schmetterlingsflieder ist noch immer voller Blätter, aber vermutlich wird das in den nächsten Wochen ein Ende haben. Der Rasen wird fahl, die Beete unansehnlich werden und spätestens dann werden Augen und Seele nach Farbe und satten Grüntönen lechzen.
Gleichzeitig ist der Winter die beste Jahreszeit, um Büsche und Bäume zu pflanzen. Was liegt also näher, als bei dieser Gelegenheit einige Pflanzen einzusetzen, die auch bei frostigen Temperaturen und wenig Tageslicht nicht die Contenance verlieren, sondern grün bleiben und vielleicht sogar blühen oder poppig-bunte Beeren tragen. Hier ein paar Vorschläge, was die Natur außer Nadelbäumen, Efeu, Stechpalmen, Rhododendren und Buxbäumen noch so an Immergrünen auf Lager hat:
- Himmelsbambus (Nandina domestica): Ist nicht wirklich ein Bambus, sondern gehört zur Familie der Berberitzen. Verfärbt während des Jahres mehrfach seine Blätter, ohne dass diese abfallen. Im Winter leuchten die roten Beeren um die Wette. Auch als Kübelpflanze geeignet.
- Christrosen: heißen Christrosen, weil sie um die Weihnachstzeit herum blühen. Ist unkompliziert und die Hybriden sind in vielen Variationen zu haben - wahlweise mit weißen, gelben, günlichen, rosafarbenen, hellblauen, violetten und roten Blüten.
- Winterheide (Erica carnea): Auch Schneeheide genannt, blüht ab Dezember in weiß, rosa und rot. Mag kalkhaltige Böden und Steingärten.
- Schmalblättrige Steinlinde (Phillyrea angustifolia): Gehört zur Familie der Ölbaumgewächse und sieht einem Olivenbaum ähnlich. Verträgt auch salzhaltige Seeluft.
- Dickmännchen (Pachysandra terminalis): Immergrüner Bodendecker, unkompliziert auch an schattigen Plätzen. Achtung, giftig!
- Herbst-Kopfgras (Sesleria autumnalis): Immergrünes Gras, das im Spätsommer silbrig blüht und sich danach leuchtend grün verfärbt. Auch für Halbschatten geeignet.
- Westlicher Erdbeerbaum (Arbutus unedo): Gehört zur Familie der Heidekrautgewächse. Die kleinen, weiß-rosafarbenen, glockenförmigen Blüten entwickeln sich im Laufe des Winters zu stacheligen Kugeln von der Größe und Farbe von Erdbeeren. Nicht ganz winterhart, deshalb eher für See- oder Weinbauklima geeignet.
- Lorbeerblättriger Schneeball (Viburnum tinus): Die rosafarbenen Doldenblüten heben sich vor den tiefdunkelgrünen Blättern gut ab. Die Beeren, die sich daraus entwickeln, werden gern von Vögeln gefressen, was den Schneeball zu einem geeigneten Kandidaten für den naturnahen Garten macht.
- Duftheckenkirsche (Lonicera x purpusii 'Winter beauty): Auch winterblühendes Geißblatt genannt, hat cremefarbene Blüten von Januar bis April, die einen intensiven Duft verströmen.
- Hebe rakaiensis: Der kleine, kompakte Busch aus der Gattung der Ehrenpreise stammt ursprünglich aus Neuseeland. Die Blüte ist zwar im Sommer, doch die Blättchen bleiben das ganze Jahr über grün.
- Zaubernuss (Hamamelis): Zwar kein Immergrün, aber mit den gelben Blüten kann ab spätestens Februar gerechnet werden. Auch rotblühende Arten sind erhältlich.
- Winterjasmin (Jasminum nudiflorum): Diese Kletterpflanze wirft zwar ebenfalls im Winter ihre Blätter ab, dafür erscheinen die gelben Blüten aber bereits ab Januar. Verträgt keinen Dauerfrost, deshalb an geschützten Stellen pflanzen.
- Seidelbast (Daphne mezereum) : Blüht ab Februar und lockt mit seinem Duft früh aus dem Winterschlaf erwachte Insekten an. Seidelbast ist also ein Nahrungslieferant und deshalb besonders geeignet für jene, die einen naturnahen Garten schaffen möchten.