Eine Bohne macht Kopfstand. Genaugenommen drei Bohnen. Vor zwei Wochen hat der Mann seine Feuerbohnenzucht gestartet und die Hülsenfrüchte so, wie sie grade aus der Tüte kamen, in die Saattöpfe gesteckt. Was uns bisher nicht bekannt war: Offenbar gibt es bei Bohnen ein Oben und ein Unten. Drei der Keimlinge wachsen nämlich verkehrt herum, ihre Pflanzenteile stecken kopfüber in der Erde, die Wurzeln ragen in die Luft.
Nicht, dass ich traurig wäre, wenn aus den upside-down-Bohnen nichts würde –von den 30 eingesäten Hülsenfrüchten haben 29 ausgetrieben. Ich habe keine Ahnung, wo die später alle untergebracht werden sollen. Der Gartenzaun ist schließlich keine zehn Meter lang und an ihm soll ja auch noch Platz für die Wicken sein. 38 warten momentan im Frühbeet darauf, nach draußen gesetzt zu werden.
Doch der Mann ist begeistert und ich will seine nur selten vorhandene Garten-Motivation nicht dämpfen. Was er noch nicht weiß: Ich habe den Schwiegereltern mehrere Exemplare Bohnen und Wicken versprochen.