Aktivisten kritisieren Zustände in Puma-Zulieferfabrik in El Salvador

Aktivisten kritisieren Zustände in Puma-Zulieferfabrik in El Salvador
Nach einem Bericht über massive Arbeitsrechtsverletzungen in einer Zulieferfabrik von Puma in El Salvador haben Aktivisten schwere Vorwürfe gegen den deutschen Sportartikelhersteller erhoben.

In der Fabrik in der Hauptstadt San Salvador herrsche extremer Arbeitsdruck, Lohnzahlungen würden gestückelt und Sozialbeiträge einbehalten, erklärte die Christliche Initiative Romero am Montag in Nürnberg. Die entwicklungspolitische Organisation, eine der Trägerinnen der Kampagne für Saubere Kleidung, bezog sich auf eine Gewerkschaft aus El Salvador.

Während Puma die Fußball-WM in Brasilien für einen Werbefeldzug nutze und acht Nationalteams ausrüste, herrsche bei der Produktion von Puma-Shirts alles andere als "Fairplay", hieß es. Den Näherinnen in der Fabrik Industrias Florenzi drohten Verletzungen durch offene Kabel an den Maschinen, und ihnen werde die medizinische Versorgung verweigert. Die Zustände seien ein klarer Verstoß gegen den Puma-Verhaltenskodex, sagte Maik Pflaum, Experte für Arbeitsrecht bei der Christlichen Initiative Romero.

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Als erstes berichtete "Der Spiegel" über prekäre Bedingungen in der Florenzi-Fabrik. Puma erklärte dem Nachrichtenmagazin zufolge, der Betrieb sei von dem Hersteller nicht direkt beauftragt worden. Vielmehr habe ein offizieller Zulieferer in El Salvador die Order weitergereicht. Puma habe die Geschäftsbeziehungen zu Florenzi inzwischen abgebrochen.

"Hier treten die Effekte der unsäglichen Preisdrückerei von Puma offen zutage: Nur die Billigsten können im Kampf um Aufträge mithalten", sagte Pflaum. Dies sei umso skandalöser, als nur weniger als zehn Prozent des Verkaufspreises an die Textilfabriken gehe. Eine Näherin bekomme gar nur ein Prozent ab. Die Initiative forderte den Hersteller aus dem fränkischen Herzogenaurach auf, sich seiner Verantwortung für die Arbeiter in Florenzi, die Tausende Puma-Shirts genäht hätten, zu stellen und weiterhin dort zu fertigen.