Das Erfahrungswissen von Senior:innen sollte genutzt werden, sagte Schöps von der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Altenarbeit (EAfA) in einem Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Speyer. Der 14. Deutsche Seniorentag vom 2. bis 4. April in Mannheim wolle unter dem Motto "Worauf es ankommt" mit rund 120 Veranstaltungen deutlich machen, dass nur ein Zusammenwirken aller Generationen das Land voranbringe.
Es sei "kein Selbstläufer", dass die wachsende Gruppe der Senioren mit ihren Anliegen und Stärken wahrgenommen werde, sagte Schöps, die dem Vorbereitungsteam des Deutschen Seniorentags im Mannheimer Congress Center Rosengarten angehört. Auch die christlichen Kirchen präsentieren sich dort. In einer Form von "Altersdiskriminierung" werde die ältere Generation oftmals als eine Belastung empfunden, sagte die stellvertretende EAfA-Vorsitzende, die Krankenhauspfarrerin in Neustadt an der Weinstraße ist.
Veranstalter des Deutschen Seniorentages, zu dem bis zu 15.000 Besucherinnen und Besucher erwartet werden, ist die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen. Ihr gehören rund 120 Vereine und Verbände an. Die EAFA ist Mitglied, in ihr sind mehr als 30 Organisationen aus den evangelischen Landeskirchen, den Freikirchen und evangelischen Verbänden von Pflege, Bildung und Diakonie zusammengeschlossen.
Auch in der evangelischen Kirche seien Senior:innen oftmals nicht im Blick, kritisierte Schöps, die auch dem Präsidium der pfälzischen Landessynode angehört. "Die Kirche muss die Älteren erst nehmen mit ihren Themen und Kompetenzen, es geht um Teilhabe." 37 Prozent der Mitglieder seien 60 Jahre und älter. Die Altersgruppe unterstütze über die Kirchensteuer die kirchliche Arbeit und habe eine sehr hohe Spendenbereitschaft.
Knapp die Hälfte der Mitglieder über 60 Jahren engagiere sich in der evangelischen Kirche, betonte Schöps. "In vielen Kirchengemeinden würde ohne sie nichts laufen." In Seniorenkreisen etwa könnten Seniorinnen und Senioren mit selbst organisierten Gesprächsrunden oder Freizeitaktivitäten das Gemeindeleben bereichern.
Auch in der älteren Generation nehme die Kirchenbindung seit Jahren ab, machte Schöps deutlich. Deshalb müsse die Kirche mit ihren Angeboten für sie sichtbarer werden. In der gesellschaftlichen Diskussion über ethische Fragen zum Lebensende wie Pflege oder Sterben müsse sie ihre Stimme erheben.