"Die Natur, die uns durch die Komposition so lebendig verdeutlicht wird und unsere Gefühle tief berührt, ist nicht nur Kulisse unseres Lebens - sie ist Lehrmeisterin und Kraftquelle zugleich", schreibt der Arzt und Buchautor Dietrich Grönemeyer in einem Gastbeitrag für das evangelische Monatsmagazin "chrismon" (Februar-Ausgabe).
"Gerade in einer Zeit multipler Krisen - vom Klimawandel über Kriege, politische Veränderungen bis zu persönlichen Nöten - brauchen wir diese Perspektive mehr denn je", fügt der 72-Jährige hinzu. Das geistliche Sommerlied von Paul Gerhardt (1607-1676) ist für den älteren Bruder des Sängers Herbert Grönemeyer "eine zeitlose Einladung, das Leben in seiner ganzen Tiefe zu erfahren".
Auch in seiner jahrzehntelangen Arbeit als Arzt habe er immer wieder erlebt, "wie heilsam die Verbindung von Natur, Gemeinschaft und Spiritualität ist". Das Lied mit der Nummer 503 im Evangelischen Gesangbuch lade zur Gemeinsamkeit ein: In einer digitalisierten Welt mit ihrer Vielzahl an virtuellen Kontakten "erinnert uns das Lied an die heilsame Kraft des Miteinanders", so Grönemeyer.
"Wenn wir gemeinsam singen, wenn wir uns austauschen und einander unterstützen, offen auch für Andersdenkende sind, werden selbst schwerste Lasten tragbar", heißt es in dem Beitrag des im Ruhrgebiet lebenden Mediziners und Autors.