AHAOK
Dietrich Grönemeyers Lieblingskirchenlied
Tulpen für die Zuversicht
Als Vierjähriger saß ich in der Kirche, meine Stimme vereinte sich mit den anderen, als wir "Geh aus, mein Herz, und suche Freud" (EG 503) sangen. Es war eine besondere Stimmung, die die Melodie und einige Textfragmente in mir auslösten. Damals konnte ich nicht ahnen, welch tiefer Lebensbegleiter dieses geistliche Sommerlied von Paul Gerhardt werden würde. Im oder kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg geschrieben, berührt es in seiner Einfachheit und Leichtigkeit Menschen bis heute in Zeiten der Krise. Nach vielen Jahrzehnten als Arzt und Mensch erkenne ich: Dieses Lied ist mehr als eine poetische Naturbeschreibung – es ist eine zeitlose Einladung, das Leben in seiner ganzen Tiefe zu erfahren.
Als Kind war es zunächst die beschwingte Melodie, die mich berührte. Die Worte malten Bilder von blühenden Wiesen und singenden Vögeln in meinen Kopf. Ich spürte instinktiv: Hier geht es um mehr als um eine romantische Naturbetrachtung – und fühlte unbewusst die Einladung, mit offenen Augen und offenem Herzen durch die Welt zu gehen.