"Gemeinsam am Tisch des Herrn"

Abendmahl
epd-bild/Annette Zoepf
Etliche Christ:innen hegen den Wunsch, konfessionsübergreifend das Abendmahl zusammen zu feiern.
Ökumene beim Abendmahl
"Gemeinsam am Tisch des Herrn"
Die Katholische Stadtkirche Frankfurt und das Evangelische Stadtdekanat Frankfurt und Offenbach planen unter dem Motto "Gemeinsam am Tisch des Herrn" Feiern von Eucharistie und Abendmahl. Die Liturgie der Gottesdienste werde "ökumenisch sensibel" mit Blick auf die jeweils andere Konfession gestaltet, teilten die Katholische Stadtkirche und das Evangelische Stadtdekanat am Mittwoch mit.

Sie folgten allerdings der katholischen beziehungsweise evangelischen Liturgie."Viele evangelische und katholische Christinnen und Christen wünschen sich, über Konfessionsgrenzen hinweg zusammen Abendmahl und Eucharistie zu feiern", heißt es in der Mitteilung. Einige Kirchengemeinden hatten während des Ökumenischen Kirchentags 2021 in Frankfurt "ökumenisch sensibel" Eucharistie beziehungsweise Abendmahl gefeiert. Dabei hatten sie sich angelehnt an das Votum "Gemeinsam am Tisch des Herrn" des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen von 2019.

Er freue sich über die breite Beteiligung der Gemeinden an einer Feier des Abendmahls, die Menschen der jeweils anderen Konfession einlädt und "Rücksicht nimmt auf das, was jeder und jedem wichtig ist", sagte der evangelische Stadtdekan Holger Kamlah. "Im Abendmahl lassen sich Christinnen und Christen über alle Unterschiede hinweg zu einer Gemeinschaft verbinden", fügte er hinzu.

Von einem "starken ökumenischen Impuls" sprach Michael Thurn, gemeinsam mit Christiane Moser-Eggs Leiter der katholischen Stadtkirche. "Indem wir gemeinsam auf die Gegenwart Jesu Christi in unseren Mahlfeiern vertrauen, wächst auch unser Vertrauen zueinander", fügte er hinzu.

Auf evangelischer Seite wird den Angaben zufolge anerkannt, dass Brot und Wein während der Feier ganz aufgebraucht werden. Die Katholiken wiederum berücksichtigten, dass die Eucharistie in Form von Brot und Wein gereicht und auf Marienlieder verzichtet wird. Grundlage der Feiern sei das gemeinsame Bekenntnis zu Christus sowie die gegenseitige Anerkennung der Taufe. Anlass für den Aufruf zu den gemeinsamen Feiern rund um den 19. Januar sei die ökumenische Gebetswoche für die Einheit der Christen vom 18. bis 25. Januar. Die Gebetswoche steht unter dem Zitat "Glaubst du das?" aus dem Johannes-Evangelium.