Im Diakonie Krankenhaus Bad Kreuznach erhalten Frühgeborene besondere Unterstützung durch gehäkelte Oktopusse, bekannt als "Oktis". Diese weichen Kuscheltiere bieten den Neugeborenen Halt und reduzieren das Risiko, dass sie an medizinischen Schläuchen ziehen.
Die Babys reagieren positiv auf die weichen Tentakel, die an die Nabelschnur im Mutterleib erinnern. Dies hilft ihnen dabei, Stress zu reduzieren und ihre Atmung und Herzfrequenz zu stabilisieren. Studien haben gezeigt, dass die Verwendung dieser Kuscheltiere den Gesundheitszustand der Frühgeborenen verbessert.
Eltern haben die Möglichkeit, zu entscheiden, ob die Oktopusse im Inkubator ihres Kindes verwendet werden sollen.
Die Initiative stammt ursprünglich aus Dänemark. Als 2013 eine dänische Mama ihrem zu früh geborenen Kind einen gehäkelten Oktopus in den Inkubator legte, war das Herzensprojekt "Kleine Tintenfische" geboren. Mittlerweile hat sich die Idee in mehr als 30 Ländern verbreitet.
Freiwillige häkeln die etwa 18cm großen Oktopusse nach strengen Vorgaben, um die Sicherheit der Babys zu gewährleisten. Alle Tintenfische werden aus schadstoff-geprüften Materialien gehäkelt, kontrolliert, bei 60°C gewaschen, mit Infoflyer inklusive Pflegeanleitung verpackt und dann kostenlos an teilnehmende Krankenhäuser verteilt.
In Deutschland wird das Projekt von der Initiative "Oktopus für Frühchen" unterstützt, die auch für motivierte Handarbeiter:innen detaillierte Häkelanleitungen und Informationen zur Verfügung stellt. Und die Aktion hat großen Erfolg. Bisher wurden mehr als 17.000 Oktopusse gespendet. Auf der Webseite des Vereins kann man die handgemachten Tentakel-Tiere in ihrer Vielfalt bestaunen.
