Etwas frieren stehe in keinem Verhältnis zum Sterben der Menschen im Krieg, schreibt der leitende katholische Theologe in einem Gastbeitrag für die "Welt am Sonntag". "Vielleicht werde ich im Winter etwas frieren müssen. Das ist nicht der Rede wert", schreibt Wilmer.
Die Solidarität mit den Menschen in der Ukraine dürfe nicht nachlassen, auch wenn das Gas knapp werde. "Wir sind gemeinsam von der Krise betroffen; wir werden auch nur gemeinsam mit ihr umgehen können. Niemand kann sich allein retten. Solidarität heißt, dass wir alle zusammenhalten", schreibt Wilmer. Wirkliche Solidarität bedeute, "die Welt als ein gemeinsames großes Haus zu verstehen".
Zur christlichen Perspektive auf Versöhnung schreibt Wilmer, man müsse der Ukraine im Moment zwar nicht mit Feindesliebe kommen, das Land habe das Recht zur Verteidigung und auf Hilfe, aber: "Christen werden die Hoffnung auf Versöhnung nicht aufgeben können."