Diese Bücher sind ein "Augenschmaus"

Grafic Novel aufgeschlagen auf Tisch mit Tasse und Brille
Mahdiar Mahmoodi/Unsplash
Lesen und bestaunen: Graphic Novels als Buchtipps.
Blick in die Literatur
Diese Bücher sind ein "Augenschmaus"
Sie sind ein Augenschmaus, ein echter Hingucker fürs Bücherregal und transportieren in einer gelungenen Mischung aus Bild und Text oftmals große Geschichten: Graphic Novels. Das Evangelische Literaturportal empfiehlt in dieser Woche ein paar aktuelle, besonders schöne Exemplare, die nach Afghanistan, Barcelona und ins historische Hamburg entführen.

Ahmadjan und der Wiedehopf

Ahmadjan und der Wiedehopf. Maren u. Ahmadjan Amini

Ein ungewöhnlicher Blick auf ein zauberhaftes und schönes Land: Afghanistan. Ein Künstler erzählt von seinem Werden.

Jetzt wissen wir das ferne Land von einer radikalislamischen Gruppe beherrscht. Wir hören von der Unterdrückung der Frauen, der Benachteiligung der Mädchen. Wir hören von Hunger und Angst. Und oft hören wir nichts. Und verstehen gar nichts. Weil uns die Geschichte dieses Landes ein Rätsel ist. Mit diesem wunderbaren Buch, das von Leben, Liebe, Wahrheit und Kultur strotzt, blicken wir in ein Afghanistan hinein, das die Heimat des Künstlers ist, für die sein Herz schlägt, das schön und fremd in einem ist. Die Lebensgeschichte Ahmadjan Aminis wird mit der mysthischen Fabel "Die Konferenz der Vögel" aus dem 12.Jahrhundert (in der Übersetzung von Annemarie Schimmel) ins Gespräch gebracht und gedeutet. Sie erlangt dadurch zeitlose Tiefe. Eine Reise durch sieben Täler. Ein Leben zwischen Afghanistan und Deutschland, der Hippiebewegung, der Kunst, der Musik und der Liebe. Dazu tritt die Kraft der Graphic Novel, die vielschichtig und klar vom Werden eines Künstlers erzählt. Ein Kunstwerk!  Christiane Thiel 

Ahmadjan und der Wiedehopf. Maren u. Ahmadjan Amini,. Dt. von Annemarie Schimmel. Hamburg: Carlsen Comics 2024. 238 S. : überw. Ill. ; 27 cm., ISBN 978-3-551-79971-5, geb.: 26,00 €

Ich bin ihr Schweigen. Ein Barcelona-Krimi

Jordi Lafebre: Ich bin ihr Schweigen

Zwei Tote, eine bevorstehende Testamentseröffnung und mittendrin eine Psychologin mit psychischen Problemen.

Eva, eine renommierte und selbstbewusste junge Psychotherapeutin, wird von ihrer ehemaligen Patientin darum gebeten, sie zu einer Testamentseröffnung zu begleiten. Natürlich sagt Eva zu, sie hat während der Therapiesitzungen schon so viel von der schwerreichen Familie und deren Persönlichkeiten gehört. Als die Therapeutin vor Ort ankommt, werden ihre Erwartungen nicht enttäuscht. Am Morgen nach der Feier wird ein Familienmitglied tot aufgefunden. Ermordet. Zufälligerweise das mächtigste Familienmitglied und der zukünftige Erbe des Weinguts. Neugierig geworden kann Eva kann es sich nicht verkneifen zu ermitteln und gerät dadurch selbst ins Fadenkreuz der Ermittlungen. Doch Eva ist nicht allein, ihre tote Großmutter und ihre verstorbenen Tanten stehen ihr im Geiste mit Rat und Tat zur Seite. Eine witzige Geschichte mit originellen Charakteren und einer spannenden Auflösung. Stefanie Schmettlach 

Lafebre, Jordi: Ich bin ihr Schweigen. Ein Barcelona-Krimi. Jordi Lafebre. Dt. von Hanna Reininger. Bielefeld: Splitter 2024. 108 S. : überw. Ill. ; 32 cm., Aus d. Franz., ISBN 978-3-98721-393-9, geb.: 25,00 €

Zeter und Mordio

Jens Cornils: Zeter und Mordio

Eine Geschichte frei aus den Memoiren der Glückel von Hameln.

Hamburg im 17. Jahrhundert. Während in Altona die jüdische Gemeinschaft unter dem Schutz der dänischen Krone steht, ist die wachsende Gemeinde in Hamburg Misstrauen und Anfeindungen ausgesetzt. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass sich die Stadt kaum für das plötzliche Verschwinden des Juden David Ben Mose interessiert. Die jüdische Gemeinschaft scheint mit der Ungewissheit und den zahlreichen Gerüchten leben zu müssen. Doch als Rebekka einem Betrüger auf dem Marktplatz das Handwerk zu legen versucht, kommen sie und ihr Mann Schmuel mit dem Fall in Kontakt. Für Rebekka ist schnell klar, was mit Mose passierte und wer Schuld an dessen Verschwinden ist. Doch wie sollte sie, eine Jüdin, beweisen, dass Dietrich Meinecke von der Bürgerschaft eines Verbrechens schuldig ist? Was war sein Motiv? Und wer würde ihr glauben? Ein spannender Ausschnitt aus der Geschichte deutscher Juden charmant grafisch in Szene gesetzt. Stefanie Schmettlach 

Cornils, Jens: Zeter und Mordio. Frei nach den Memoiren der Glückel von Hameln. Jens Cornils. Berlin: Avant-Verlag 2024. 230 S. : überw. Ill. ; 24 cm. 
ISBN 978-3-96445-127-9, kt.: 25,00 €

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