Das teilte die EKD am Montag in Hannover mit. Das Gremium berät die evangelische Kirche in Fragen der Aufarbeitung und Prävention sexualisierter Gewalt.
Zudem berief der EKD-Rat in seiner ersten Sitzung der neuen Amtsperiode drei weitere Mitglieder: Die pfälzische Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst, den Juristen Jan Lemke aus der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und die Oberkirchenrätin Franziska Bönsch aus der anhaltinischen Landeskirche.
Die Ratsvorsitzende der EKD, Annette Kurschus, forderte die rasche Umsetzung der im Koalitionsvertrag angekündigten Stärkung des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs. "Wir brauchen einen starken, unabhängigen Partner aufseiten des Staates, der auch Projekte wie etwa die von der EKD mehrfach geforderte gesamtgesellschaftliche Dunkelfeldstudie umsetzt", sagte Kurschus laut Mitteilung.
Die EKD arbeitet seit Längerem an einer Gemeinsamen Erklärung mit dem Unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung zu verbindlichen Kriterien für die Aufarbeitung von Missbrauch. Der größte Knackpunkt ist derzeit die Beteiligung von Betroffenen an der kirchlichen Aufarbeitung. Ein 2020 gegründeter Betroffenenbeirat wurde im Mai durch den Rat wieder ausgesetzt. Seither ist unklar, wie es mit der Beteiligung weitergeht. Die EKD betonte aber zuletzt im November, dass es auch weiterhin eine Beteiligung von Betroffenen geben solle.
Der Beauftragtenrat besteht laut Satzung aus drei Bischofspersonen und zwei leitenden Juristen. Als kooptierte Mitglieder unterstützen ferner der Bevollmächtigte des Rates der EKD bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union, Martin Dutzmann, eine Vertreterin der Diakonie Deutschland und zwei Vertreterinnen der Fachebene in den Landeskirchen das Gremium. Der badische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh, die oldenburgische ehemalige Oberkirchenrätin Susanne Teichmanis und der bayerische Landeskirchenrat Nikolaus Blum scheiden nach drei Jahren aus dem Beauftragtenrat aus.