"Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es auch Situationen gibt, in denen ohne die kohlenstoffliche Anwesenheit von Menschen ein ordnungsgemäßes Abendmahl eingesetzt und verteilt werden kann", sagte Meister am Rande der Synode der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers.
Als Beispiel nannte Meister die ökumenischen Beziehungen und Partnerschaften zu den Kirchen in aller Welt. Zu ihnen gebe es zurzeit ohnehin verstärkt digitale Kontakte: "Wenn es möglich wäre, dass wir, ohne alle in einem Raum zu sein, mit den Partnerinnen und Partnern in Südafrika, in Russland, in Indien oder in Brasilien gemeinsam Abendmahl feiern können, wäre das ein ganz starkes Zeichen der Gemeinschaft in Jesus Christus." Dafür müsse eine Form gefunden werden, die angemessen sei und akzeptiert werde.
Meister ist zuversichtlich, dass viele Weihnachtsgottesdienste auch unter verschärften Corona-Schutzmaßnahmen gefeiert werden können. Er kritisierte Medienberichte, die das infrage stellten: "Natürlich findet Weihnachten, das Fest der Menschwerdung Gottes, statt. Das wird es auch noch, wenn wir längst nicht mehr da sind." Zuvor hatte er in seinem Bischofsbericht vor der Synode die Corona-Zeit mit einer Exilsituation verglichen, in der Menschen aus ihrer vertrauten Welt vertrieben würden. "Gerade im Exil sind religiöse Feste wie Weihnachten Identitätsmarker."
Meister ist auch Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Wegen der Corona-Pandemie tagt die hannoversche Synode erstmals in ihrer Geschichte komplett digital per Videokonferenz.