Der "Passauer Neuen Presse" (Montag) sagte Meidinger, die von manchen Politikern ständig wiederholte Behauptung, die bislang wenigen Infektionen würden hauptsächlich von außen in die Schulen getragen, lasse sich "nicht mehr aufrechterhalten". Es gebe eine Reihe von Fällen, bei denen tatsächlich das Infektionsgeschehen von Schulen und Schülern ausgehe.
Dennoch sei er gegen eine bundesweite Maskenpflicht im Unterricht, sagte der frühere Gymnasialrektor. Er sei dafür, derartige Maßnahmen nicht flächendeckend zu verfügen, sondern sie am Geschehen in der Region und auch am Alter der Kinder auszurichten. Kinder unter zehn Jahren seien weniger an der Weitergabe von Infektionen beteiligt als Oberstufenschüler. Eine Maskenpflicht auch im Klassenzimmer für ältere Schüler ab bestimmten Grenzwerten halte er für richtig.
Der Deutsche Philologenverband stimmt indes Lehrer und Schüler auf kalte Klassenzimmer in den kommenden Monaten ein. In der Corona-Pandemie sei richtiges Lüften "das A und O", um das Infektionsrisiko möglichst gering zu halten, sagte Verbandschefin Susanne Lin-Klitzing der "Bild"-Zeitung (Montag). "Für die kalten Monate werden jetzt Pullover, Schals und Decken zur Grundausstattung der Schülerinnen und Schüler gehören." Lehrer und Schüler müssten auf das "Zwiebelprinzip" setzen, um nach und nach dickere Kleidungsstücke ausziehen zu können.
Lin-Klitzing warf den Kultusministern vor, zu spät mit den Planungen für die kalten Monate begonnen zu haben. "Sonst hätten die Schulen beispielsweise auch Plexiglasscheiben zwischen den Schülern aufstellen können", sagte die Verbandschefin.