In den Freiwilligendiensten des Diakonischen Werkes Rheinland-Westfalen-Lippe (Diakonie RWL) starten im kommenden August rund 20 Prozent mehr Jugendliche in ein Freiwilliges Soziales Jahr oder einen Bundesfreiwilligendienst als im vergangenen Jahr, wie die Diakonie RWL am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte. "Gerade in den unsicheren Zeiten der Pandemie nutzen mehr junge Leute unseren Freiwilligendienst, um sich in den sozialen Berufen auszuprobieren, weil sie sich für eine Ausbildung oder ein Studium in diesem Bereich interessieren", sagte Diakonie-RWL-Vorstand Thomas Oelkers.
Neben der stärkeren gesellschaftlichen Wertschätzung für die Pflege oder Kindertagesbetreuung führe aber auch die schwierige Situation auf dem Ausbildungsmarkt mehr Jugendliche in einen Freiwilligendienst, hieß es. Allein in Nordrhein-Westfalen stehen laut Bundesarbeitsagentur für Arbeit etwa 13.000 Lehrstellen weniger zur Verfügung als 2019.
Die Diakonie RWL bietet den Jugendlichen und Heranwachsenden mit dem Programm "Move" die Möglichkeit, sich in einem sozialen oder pflegerischen Beruf auszuprobieren. Mindestens drei Viertel der Freiwilligen, die in der Regel zwischen 16 und 23 Jahre alt sind, beginnen danach eine Ausbildung in diesem Bereich. Vor vier Jahren hatte die Diakonie RWL das Programm mit einer Gruppe von rund 30 Teilnehmern gestartet In diesem Jahr gibt es bereits vier "Move"-Gruppen.
Mit rund 2.000 Freiwilligen ist die Diakonie RWL den Angaben zufolge einer der größte evangelische Anbieter eines Freiwilligen Sozialen Jahres oder eines Bundesfreiwilligendienstes in Deutschland. Das Diakonische Werk Rheinland-Westfalen-Lippe ist der größte diakonische Landesverband und erstreckt sich über Nordrhein-Westfalen, Teile von Rheinland-Pfalz, das Saarland und Hessen. Die Diakonie RWL repräsentiert rund 5.000 evangelische Sozialeinrichtungen, in denen etwa 330.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig sind.