Unter dem Motto "Würde-Bewahrer" wird auf einer eigenen Webseite sowie auf Plakaten, mit Flyern und in Veranstaltungen über das Betreuungs- und Beratungsangebot der 50 Vereine zwischen Bielefeld und Saarbrücken informiert, wie die Diakonie am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte. Die Vereine stehen Menschen zur Seite, die eine rechtliche Betreuung benötigen, schulen Ehrenamtliche und beraten Angehörige.
Bundesweit seien rund 1,3 Millionen Menschen auf diese Art der Beratung und Hilfe angewiesen, hieß es. "Obwohl die evangelischen Betreuungsvereine eine lange Tradition haben, sind sie in der Öffentlichkeit wenig bekannt", sagte Diakonie-Vorstand Christian Heine-Göttelmann. Dabei übernähmen die bundesweit rund 850 Betreuungsvereine mittlerweile immer mehr rechtliche Betreuungen. Nur noch 55 Prozent der Fälle lägen in den Händen der eigenen Familie oder Ehrenamtlicher.
Zugleich nimmt nach Heine-Göttelmanns Worten die Zahl demenzkranker, behinderter oder psychisch erkrankter Menschen zu, die auf eine professionelle rechtliche Betreuung angewiesen sind. "Die Mitarbeitenden in den Betreuungsvereinen bestimmen nicht einfach über ihren Kopf hinweg. Sie achten auf die Eigenständigkeit, Selbstbestimmung und Würde ihrer Klienten", betonte der Diakonie-Vorstand. Die Betreuer regelten deren finanziellen Angelegenheiten, helfen beim Umgang mit Behörden, kümmern sich um Versicherungen, Mieten, Renten, Heim- und Klinikaufenthalte.
Die Vereine fordern den Angaben zufolge schon lange eine bessere Vergütung. Seit zwölf Jahren seien die Stundensätze für die Betreuer nicht gestiegen, beklagte der evangelische Wohlfahrtsverband. Dadurch sei der Großteil der Betreuungsvereine heute in massiven finanziellen Schwierigkeiten und in der Existenz bedroht. Zwar habe der Bundestag mittlerweile eine Erhöhung der Vergütung beschlossen, doch der Bundesrat wolle das Gesetz erst noch prüfen. Die Diakonie RWL fordert die Bundesländer auf, der Anhebung möglichst bald zuzustimmen.