Gerd Landsberg wies darauf hin, dass die Religionsausübung ein wichtiges Grundrecht sei. "Deswegen hätte ich mir ein Programm für eine behutsame Öffnung von Gottesdiensten etwas früher gewünscht", erklärte der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, der als berufenes Mitglied der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland angehört.
Die Kirche sei "im wahrsten Sinne des Wortes systemrelevant", sagte Landsberg, der in Bonn wohnt. "Umso erstaunlicher ist, dass in der langen Liste von Berufsgruppen und Berufsbezeichnungen, die von der Landesregierung als systemrelevant eingestuft werden, die Pfarrerinnen und Pfarrer nicht auftauchen." Dieser Personenkreis hätte daher zurzeit in Nordrhein-Westfalen keinen Anspruch, ein Kleinkind in die Notbetreuung zu bringen, kritisierte Landsberg. "Das halte ich für nicht akzeptabel. Hier besteht Korrekturbedarf."
Landsberg erwartet, dass Kommunen und Kirchen gestärkt aus der Krise hervorgehen werden. "Am Ende werden wir hoffentlich dauerhaft mehr Zusammenhalt, mehr Rücksichtnahme, mehr Wertschätzung und auch mehr Freude am Alltäglichen haben", sagte er.