Aus der Not habe die Gemeinde eine Tugend gemacht und das Summen in den Mittelpunkt des vergangenen Sonntagsgottesdienstes gestellt, sagte Pfarrer Alexander Ebel am Dienstag dem epd. Das Kirchenlied "Lobet und preiset, ihr Völker, den Herrn" habe die 22-köpfige Sonntagsgemeinde komplett als Summ-Kanon intoniert.
In seiner Predigt habe er den Bogen von den vielfältigen Klängen der Schöpfung über das Summen der Bienen geschlagen, sagte Ideengeber Ebel. Den Predigttext wählte er aus dem 2. Chronik-Buch, in dem es um die festliche Einweihung des Tempels Salomos geht: Gott ist demnach dort gegenwärtig, wo die Musik zu seiner Ehre erklingt. Alles was hinderlich für eine Gottesdienstfeier empfunden worden sei - das Maskentragen, die Abstandsregeln und der Gebrauch von Desinfektionsmittel - sei für viele "Summer" im Gottesdienst nebensächlich geworden, sagte der Pfarrer.
Auch zukünftig werde es in den Gottesdienste ein Gesumme geben, kündigte Ebel an. Angedacht sei ein Wechsel aus gesprochenen Liedtexten, ein Summen der Lieder und Beiträge der Solosängerinnen der Gemeindeband. "Ein gesungenes 'Halleluja' hinter dem Mund-Nasen-Schutz würde ich der Gemeinde durchgehen lassen", sagte Ebel. Die Gottesdienstbesucher nähmen die Hygiene- und Abstandsmaßnahmen während der Pandemie sehr ernst. Die aktuelle Corona-Bekämpfungsverordnung der rheinland-pfälzischen Landesregierung empfiehlt, auf den Gemeindegesang in Gottesdiensten zu verzichten.