Kirchen im Saarland wollen jeden Abend Glocken läuten

Kirchenglocken
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Die Kirchenglocken der Bistümer Trier und Speyer nun sollen täglich um 19.30 Uhr läuten. Bei Kirchen, die das aus organisatorischen Gründen nicht schaffen, immer sonntags.
Kirchen im Saarland wollen jeden Abend Glocken läuten
Die rheinische sowie die pfälzische Kirche und die Bistümer Trier und Speyer rufen ihre Gemeinden im Saarland zum täglichen Läuten der Kirchenglocken während der Corona-Pandemie auf.

"Ziel ist es, in der Kontaktsperre ein hörbares Zeichen der christlichen Gemeinschaft, des gegenseitigen Trosts und der Ermutigung in der Öffentlichkeit zu setzen", teilten sie gemeinsam mit der saarländischen Staatskanzlei am Freitag mit. Die Glocken sollen demnach täglich um 19.30 Uhr läuten, bei Kirchen, die das aus organisatorischen Gründen nicht schaffen, immer sonntags. Alle seien eingeladen, in dieser Zeit eine Kerze ins Fenster zu stellen, hieß es.

"Sehr schönes ökumenisches Zeichen"

"Ich finde es wichtig, dass in Zeiten, in denen das Zusammensein nicht möglich ist, Gemeinsames getan wird: Andacht halten und Beten", sagte der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski. "Dass dies mit einem gemeinsamen Läuten vieler Kirchenglocken im Saarland verbunden ist, ist ein sehr schönes ökumenisches Zeichen." Ordinariatsdirektorin Katja Göbel vom katholischen Büro im Saarland verwies auf die Internetseiten der Kirchengemeinden: "Dort finden Sie Texte mit guten Gedanken zum Umgang mit der Krise und zur persönlichen Ermutigung in dieser Krise", sagte sie.

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) begrüßte die Aktion. "Gerade in diesen schwierigen Zeiten brauchen wir Formen, die für alle erlebbar machen, dass wir im Saarland eine Gemeinschaft sind und solidarisch zusammenstehen", sagte er. Weil das im direkten Kontakt zurzeit nicht ginge, "erinnert uns das Geläut der Glocken daran, dass wir nicht alleinstehen, sondern mit allen Menschen im Saarland verbunden sind".

Glockenläuten am Samstag auch in Hessen 

Auch die Kirchen in Hessen laden ihre Kirchengemeinden ein, mit Glockengeläut ein starkes Zeichen in Zeiten der Krise zu setzen. Wie die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) am Freitag mitteilte, sollen demnach am Samstag, 28. März, überall um 19.30 Uhr die Glocken zum Gebet in Zeiten von Corona für fünf Minuten läuten. An der Aktion seien neben der EKKW auch die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau sowie die katholischen Bistümer in Hessen und Nordrhein-Westfalen beteiligt.

Zu Karfreitag (10. April) und Ostersonntag (12. April) sei zudem eine bundesweite Läute-Aktion geplant. So sollen am Karfreitag um 15 Uhr für zehn Minuten die Totenglocken läuten, am Ostersonntag soll dann um 12 Uhr für zehn Minuten das "große Geläut" erklingen.