Der Anteil von behinderten Kindern und Jugendlichen, die keine reguläre Schule besuchen, sondern auf Förderschulen unterrichtet werden, habe sich bundesweit nur um 0,6 Prozent verringert, sagte Degener. Die Bundesrepublik sei auch weit davon entfernt, wie eigentlich beabsichtigt bis 2022 einen barrierefreien öffentlichen Nahverkehr zu erreichen, kritisierte die Juristin. Die Nutzung von Bus und Bahn sei aber für Menschen mit Behinderung zur gesellschaftliche Teilhabe erforderlich.
Gelungen sei es den Kommunen, die Zahl der behinderten Menschen, die ambulant betreut werden, zu verdoppeln. Zugleich habe sich aber auch die Zahl derer erhöht, die stationär untergebracht seien. Hier bestehe die Schwierigkeit, den Betroffenen ein Recht auf ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
Positive Effekte sieht Degener hingegen auf dem Arbeitsmarkt. Die Erwerbslosenquote unter behinderten Menschen sei zurückgegangen. Zudem habe sich auch an den Universitäten die Zahl behinderter Studenten erhöht. Während der vergangenen zehn Jahre sei es gelungen, grundsätzlich das Thema der Menschenrechte von Menschen mit Handicap in der Gesellschaft zu verdeutlichen, unterstrich Degener.
Die Wissenschaftlerin berief sich auf Untersuchungen des UN-Ausschusses für Menschen mit Behinderungen, der sich mit der Situation von 70 der 177 Staaten befasst hat, die die Konvention ratifiziert haben.