Die Pensionen der bayerischen Pfarrer stehen nicht zur Disposition. Wie Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm vor der in Lindau tagenden Landessynode sagte, soll das Eckpunkte-Papier mit Vorschlägen zu einer Neugestaltung der Versorgungsleistungen für Pfarrer und Kirchenbeamte auf der Synodaltagung nicht behandelt und beschlossen werden. Denn bei dieser Tagung solle alle Kraft in die inhaltlichen Prozesse gesteckt werden, mit denen die Landeskirche sich und ihre Angebote neu aufstellen will.
Auch der Landessynodalausschuss hatte dem Kirchenparlament nahegelegt, die Vorlage eines Ausschusses zur Versorgung zurückzustellen. Angesichts der laufenden umfangreichen kirchlichen Reformprozesse wie "Profil und Konzentration" (PuK) und einem Konzept zu einer besseren Kooperation der verschiedenen kirchlichen Berufsgruppen sei nicht der Zeitpunkt, um entsprechende Beschlüsse zur Versorgung zu fassen, sagte die Synodale Beate Schabert-Zeidler in dem Rechenschaftsbericht des Landessynodalausschusses.
Die Versorgungsleistungen für die 2.300 bayerischen Pfarrer sollten auf den Prüfstand gestellt werden, weil die evangelische Landeskirche immer stärker in eine finanzielle Zwickmühle kommt: Während die Einnahmen langfristig sinken, bleiben die Ausgaben, vor allem im Personalbereich, weiterhin auf einem hohen Niveau. Die Vorschläge zu einer Reform, die unter anderem eine längere Lebensarbeitszeit der Pfarrer sowie Kürzungen bei den Pensionen und des Weihnachtsgeldes vorsahen, waren auf starken Widerstand aus der Pfarrerschaft gestoßen.
Allerdings solle "mittel- und langfristig am Ziel der nachhaltigen Begrenzung der Versorgungsaufwendungen" festgehalten werden, betonte Schabert-Zeidler. Auch Landesbischof Bedford-Strohm sagte, dass die Versorgungsleistungen weiterhin ein wichtiges Thema für die finanzielle Gestaltung der Zukunft der Kirche bleiben.