Auch Deutschland sei von der Terrorgefahr betroffen, die möglichst viele Opfer unter der Bevölkerung erreichen wolle, sagte Manzke. Seit dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz im Dezember 2016 müsse sich das Land darauf einstellen. Die Bundespolizei bereite sich auf diese neue Qualität des Terrors vor, unter anderem durch das Training von komplexen lebensbedrohlichen Einsatzlagen und durch die Aufstellung der Direktion 11.
In der im Sommer 2017 ins Leben gerufenen Bundespolizeidirektion 11 sind nach eigenen Angaben der Behörde alle Spezialkräfte der Bundespolizei gebündelt und unter einheitlicher Führung zusammengefasst. Damit sollen die Fähigkeiten bei komplexen, lebensbedrohlichen Einsätzen im In- und Ausland besser koordiniert werden.
"Die evangelische Kirche steht an der Seite der Polizisten, die Lösungen suchen für zum Teil fast aussichtslose Situationen", sagte Manzke. Dabei handele es sich um Situationen, bei denen mit erhöhten Opferzahlen zu rechnen sei und in denen dennoch gehandelt werden müsse. Im Fokus stünden dabei mögliche Anschläge im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei wie Flughäfen und Bahnhöfe. Für solche Situationen werde trainiert.
Die Seelsorger, die innerhalb der Ausbildung in der Bundespolizei auch Berufsethik unterrichteten, seien dabei eingebunden. "Berufsethik ist Teil der Aus- und Fortbildung", sagte der Bischof. "Das sind insbesondere ethische Schulungen und die seelsorgerliche Begleitung in und nach Einsätzen. Die Terrorabwehr bedeutet für die Frauen und Männer in der Bundespolizei deutlich höheren Stress." Die Pastoren seien bei den Übungen und Trainings dabei. "Sie wissen damit, wovon sie reden - und sind an der Seite der Frauen und Männer in der Bundespolizei." Die Kirche folge damit einem Wunsch der Bundespolizei.