"Versöhnung gelingt nur, wenn einer den ersten Schritt tut, wenn ich den ersten Schritt tue", sagte der evangelische Theologe am Sonntag in einem vom ZDF übertragenen Gottesdienst in Kehl. Es müssten Wege gefunden werden, die aus dem Teufelskreis "Wie du mir, so ich dir" herausführten, erklärte Cornelius-Bundschuh in dem deutsch-französischen Versöhnungs-Gottesdienst. Anlass war das Ende des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren.
"Die deutsch-französische Versöhnung gelang, weil es viele Partnerschaften vor Ort gab und gibt und vor allem viele Begegnungen zwischen Jugendlichen", unterstrich Cornelius-Bundschuh laut Predigtmanuskript. Durch Austausch und Freiwilligendienste würden Menschen mutiger und trauten sich mehr zu. "Sie lernen, sich in Andere hineinzuversetzen, auch wenn sie ihnen ganz fremd sind", sagte der Bischof.
"Froh sind wir heute an der deutsch-französischen Grenze", sagte Cornelius-Bundschuh. Froh darüber, wie selbstverständlich es geworden sei, dass Menschen im Elsass wohnen und in Kehl arbeiten können. Und auch über Grenzen hinweg heiraten könnten. Der Gottesdienst unter dem Motto "Frieden feiern - Frieden stiften" wurde auf deutsch und französisch gehalten.