"Das ist ein Zeichen der Solidarität mit der Gemeinde", sagte der Vizepräsident im Landeskirchenamt, Arend de Vries. Weil sowohl die Kirche als auch deren einzige Glocke aus der NS-Zeit stammten, sei die Gemeinde in einer besonderen Situation. "Wir möchten sie darin unterstützen, mit ihrem belasteten Erbe umzugehen."
Zeitnah solle jetzt die Sanierung des Glockenturms in Auftrag gegeben werden, heißt es im Beschluss des Kirchenvorstands. Mit dem Beginn der Bauarbeiten solle dann die Glocke mit dem zwei mal zwei Zentimeter großen Hakenkreuz und dem Luftwaffenadler endgültig außer Betrieb genommen werden. Was weiter mit ihr geschehe, sei noch offen, sagte Gemeindepastor Rudolf Blümcke dem epd.
Im Frühsommer will die Kirchengemeinde gemeinsam mit dem Faßberger Rat zu einer Bürgerversammlung einladen, um darüber zu diskutieren. Zuvor sollen Wissenschaftler die Geschichte von Kirche und Ort noch einmal genau untersuchen. Faßberg wurde in den 30er Jahren mit dem Bau eines Flughafens als Luftwaffen-Siedlung angelegt. Die in der NS-Zeit erbaute frühere Garnisonkirche wurde in den 60er Jahren von der Kirche gekauft - samt Glocke.