Im Vergleich zu 2014 war dies ein Anstieg um etwa 150 Prozent. Grund für den enormen Zuwachs ist auch die Zahl der rund 440.000 wohnungslosen anerkannten Flüchtlinge. Bis 2018 rechnet die Organisation mit einem weiteren Anstieg auf rund 1,2 Millionen wohnungslose Menschen in Deutschland.
Die Zuwanderung habe die Gesamtsituation dramatisch verschärft, sei aber keineswegs alleinige Ursache der neuen Wohnungsnot, sagte der Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft, Thomas Specht. Zu den Ursachen zähle vor allem auch die erhöhte Zahl der Einpersonenhaushalte. Zudem seien besonders in den Großstädten die Mieten enorm gestiegen.
Den Angaben zufolge leben rund 52.000 Menschen, die keinen Flüchtlingsstatus haben, ohne jede Unterkunft auf der Straße. Rund zwölf Prozent der Wohnungslosen, ohne Berücksichtigung der wohnungslosen Flüchtlinge, sind EU-Bürger. Sie leben vor allem in den Großstädten. Die Straßenobdachlosigkeit sei stark durch die EU-Binnenzuwanderung geprägt, hieß es. Für die Wohnungslosigkeit insgesamt treffe dies jedoch nicht zu.
Die Politik habe den sozialen Wohnungsbau in den vergangenen Jahren stark vernachlässigt, sagte Specht. Seit 1990 sei der Sozialwohnungsbestand um etwa 60 Prozent gesunken. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe forderte einen Wohnungsgipfel und mehr Geld von Bund und Ländern für den sozialen Wohnungsbau.