"Allein im deutschsprachigen Raum stieg das Gesamtvolumen für nachhaltige Geldanlagen in den letzten zwei Jahren von 197,5 auf 419,5 Milliarden Euro", schreibt Füllkrug-Weitzel im Frankfurter Monatsmagazin "welt-sichten" (Oktober-Ausgabe).
Anteil an dieser Dynamik habe die Divestment-Bewegung, führt Füllkrug-Weitzel aus. Die Bewegung fordert, Gelder aus klimaschädlichen Investitionen wie Kohle, Öl und Gas abzuziehen. Mittlerweile gebe es eine breite Palette an grünen und ethischen Finanzprodukten, dennoch stoße das Wachstum an seine Grenzen. "Der Kapitalmarkt kann nur so klimafreundlich und sozial verantwortlich sein, wie es auch Unternehmen in der Realwirtschaft sind." Die Anzahl an solchen Anlagemöglichkeiten sei stark begrenzt, schreibt Füllkrug-Weitzel.
Die Realwirtschaft hinke der Bereitschaft der Investoren hinterher. "Sie ist nicht durch gesetzliche Vorgaben, sondern weiterhin nur auf der Basis freiwilliger Selbstverpflichtung an die Einhaltung sozialer und ökologischer Standards und Arbeitsnormen gebunden." Dies sei "peinlich für die Unternehmen, peinlich für die Politik, die sich geweigert hat, rechtsverbindliche Leitlinien für Unternehmen zu beschließen", fügt die Präsidentin von "Brot für die Welt" hinzu.
Laut Füllkrug-Weitzel legte 2010 die Fondsgesellschaft Union Investment auf Initiative von "Brot für die Welt" und des "Südwind Instituts für Ökonomie und Ökumene" den "FairWorldFonds" auf. In Zusammenarbeit mit ethisch orientierten Banken sei ein entwicklungspolitisch ausgerichteter Nachhaltigkeitsfonds entstanden, schreibt die Präsidentin von "Brot für die Welt" in "welt-sichten". Das evangelische Hilfswerk ist Mitglied im Trägerverein des Magazins.