epd: "Muss es immer die volle Einkaufstüte mit lauter Raketen und Böllern sein?", haben Sie sich gefragt. Angesichts von bis zu 757 Millionen Menschen, die unter Hunger leiden, sei es wichtig darüber nachzudenken, etwas ruhiger zu machen und zu spenden. Was entgegnen Sie Menschen, die sich auf die Feuerwerks-Tradition freuen?
Paul Philipps: Die Aktion "Brot statt Böller" ist keine Verbotsaktion, sondern es ist eine Ermutigung, einmal darüber nachzudenken, wie ich mit meinen eigenen Ressourcen umgehe. Das kann ja auch sehr unterschiedlich sein. Eine Rakete dauert, glaube ich, drei Sekunden oder fünf, dann ist sie verbrannt.
Eine Spende von "Brot für die Welt" ist nachhaltig, bringt nachhaltig Freude. Denn das ist das Prinzip der Arbeit von "Brot für die Welt", dass wir nachhaltige Projekte unterstützen, die langfristig dafür sorgen, dass Menschen die Grundlagen für ihr Leben haben.
Wie stehen Sie zu Böllern?
Philipps: Also persönlich habe ich es nicht so mit dem Silvesterböllern. Das ist aber eher eine Frage der persönlichen Gestaltung, die jeder für sich selbst entscheiden muss. Es geht aus meiner Sicht gar nicht um ein ganz oder gar nicht, sondern um die Frage, wie ich insgesamt damit umgehe, und dass ich vielleicht auch noch mal den Blick hinaus über den Horizont oder über den Tellerrand richte.
Haben Sie eine Silvestertradition, die Sie stattdessen lieb gewonnen haben?
Philipps: Wir versuchen, uns regelmäßig um den Silvesterabend herum zu erinnern, was das Jahr so gebracht hat. Da gehen wir immer monatsweise vor. Manchmal fallen uns die Highlights aller Monate ein und manchmal müssen wir ein bisschen nachhelfen, dann gucken wir noch einmal bei den Fotos nach, die wir gemacht haben. Es ist eine schöne Möglichkeit, sich noch mal zu vergewissern, was das Jahr an Gutem gebracht hat. Und dann natürlich auch eine Motivation, gleichzeitig an andere zu denken.