Der Dialog sei nach rund 70 Jahren immer noch ein "zartes Pflänzchen", das sich gegen alte Traditionen der Verachtung behaupten müsse, mahnte der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern in einem Glückwunschschreiben anlässlich des jüdischen Neujahrsfestes Rosch Haschana. "Es mag sein, dass wir beim Lernen insgesamt noch am Anfang stehen, doch halte ich den Weg des Neuanfangs, der uns geschenkt wurde, für unumkehrbar."
In den vergangenen Jahren vor dem 500. Reformationsjubiläum sei deutlich geworden, "dass das christlich-jüdische Verhältnis eine zentrale Bedeutung dafür hat, wie wir uns als Christen verstehen", erklärte der EKD-Ratschef. "Erfahrungen und Fortschritte, die wir im christlich-jüdischen Dialog gemacht haben, müssen in unserem kirchlichen Leben noch tiefere Wurzeln schlagen."
Juden in der ganzen Welt feiern von Mittwoch bis Freitag das jüdische Neujahrsfest Rosch Haschana. Es ist der Beginn der "ehrfurchtsvollen Tage", die mit dem Versöhnungsfest Jom Kippur zehn Tage später enden. Zusammen sind Rosch Haschana und Jom Kippur die wichtigsten Feiertage der jüdischen Religion.