So seien bei einem Massaker in der Stadt Alindao mindestens 130 Menschen getötet worden. In dem Land stationierte UN-Soldaten seien erst einen Tag zu spät und in so geringer Zahl erschienen, dass sie nur das Krankenhaus und ein Vertriebenenlager hätten schützen können. Die UN warnen seit Wochen vor einem drohenden Völkermord in dem Land.
Amnesty International rief die UN auf, das Mandat und die Ausrüstung der Mission in der Zentralafrikanischen Republik zu überprüfen. Offensichtlich seien die 10.750 in dem Land stationierten Soldaten nicht in der Lage, die Zivilbevölkerung ausreichend zu schützen. Bei den Tätern, die in Basse-Kotto ihr Unwesen treiben, handelt es sich um eine Abspaltung der Rebellengruppe Séléka. Die "Union für den Frieden in Zentralafrika" (UPC) besteht aus muslimischen Kämpfern, während Christen sich in eigenen Kampfverbänden organisiert haben.
Von Amnesty zitierte Augenzeugen berichten, UPC-Kämpfer hätten Frauen und Männer brutal vergewaltigt, oft vor den Augen ihrer Kinder. Männer seien danach erschossen, Babys vor den Augen ihrer Mütter zu Tode geprügelt worden. Die UPC setze Vergewaltigung eindeutig als Kriegswaffe ein, erklärte der Zentralafrika-Experte der Organisation, Balkissa Ide Siddo. Am bedenklichsten sei jedoch die zunehmend religiöse Aufheizung des Konflikts, der nach dem Sturz von Präsident François Bozizé im März 2013 begann. Seitdem kommt das Land trotz mehrerer Friedensabkommen nicht zur Ruhe.