Ein Bündnis von Hamburger Wohlfahrtsverbänden hat an die Stadt appelliert, zum G20-Gipfel Obdachlose nicht aus dem öffentlichen Raum zu vertreiben. Notwendig seien akzeptable Unterkünfte für alle wohnungslosen Menschen, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Papier. Zu den rund 30 Unterzeichnern zählen unter anderem Diakonie, Caritas, Heilsarmee, "Hinz&Kunzt" und Sozialverband.
Seit einiger Zeit würden obdachlose Menschen von ihren Schlafplätzen vertrieben, erklären die Verbände. Es sei zu befürchten, dass diese Vertreibung aus der Innenstadt beim G20-Gipfel noch weiter zunehmen werde. Obdachlose hätten keine Wohnung als Rückzugsort, so dass sie den Auswirkungen des Gipfels unmittelbar ausgesetzt seien. Aber auch für die Zeit nach dem G20-Gipfel müssten dauerhafte Lösungen geschaffen werden. Es müsse für Obdachlose einfacher werden, eine Wohnung zu bekommen.
Obdachlose Menschen machten sichtbar, dass es auch in einer reichen Stadt wie Hamburg Not und Elend gebe, heißt es weiter. Die G20-Regierungen seien mitverantwortlich für weltweite Migrations- und Fluchtbewegungen aufgrund von Kriegen, Hunger und Verarmung. Die Staats- und Regierungschefs der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) kommen am 7. und 8. Juli zu ihrem Gipfel in Hamburg zusammen.