Den ihm bekannten Flüchtlingstaufen sei immer ein "langer Prozess" vorausgegangen. Gleichwohl sei es geboten, sich angesichts des tödlichen Angriffs auf ein Kind in Bayern die Taufpraxis noch einmal genau anzuschauen. Ein afghanischer Asylbewerber hatte am Wochenende in einer bayerischen Flüchtlingsunterkunft einen fünfjährigen Jungen erstochen. Anschließend wurde der Angreifer von der Polizei erschossen. Der verurteilte Straftäter war vor Jahren zum christlichen Glauben übergetreten und hatte sich mit diesem Argument erfolgreich gegen eine Abschiebung nach Afghanistan gewehrt.
"Die Taufe ist kein Verwaltungsakt", sagte Landesbischof Meister, der an der Spitze der größten deutschen Landeskirche steht. Eine Taufe sei ein existenzielles Ereignis, ein Sakrament, und bedürfe gerade bei erwachsenen Menschen einer intensiven Vorbereitung zum Beispiel durch Taufkurse.