Deutschland habe sich dem lange verweigert und die Konsequenzen zu spüren bekommen, sagte Althoff dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Wahl des 39-Jährigen sei ein "sehr klares Signal für Europa und für eine liberale, weltoffene und rechtsstaatliche französische Republik".
"Das bedeutet, es gibt die Chance, Europa voranzubringen und zu stärken", betonte Althoff. Dafür müsse sich aber auch Deutschland auf Frankreich zu bewegen und nicht nur Erwartungen an den neuen Präsidenten richten. Im Bereich der Wirtschaft und der Jugendarbeitslosigkeit in Europa müsse wirklich etwas getan werden, mahnte der Leiter des Auslandsbüros der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung. Es brauche eine solidarische Union. Sonst blieben diese Themen ein "großer Nährboden für Populismus".
Es sei eine sehr gute Nachricht, dass der Versuch von Macrons rechter Gegenkandidatin Marine Le Pen nicht aufgegangen sei, einen Wahlkampf auf dem Rücken von Flüchtlingen und zugewanderten Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religion zu führen, betonte Althoff.
Der Leiter des Pariser Büros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Paris, Nino Galetti, sagte dem epd, Flüchtlinge seien zwar kein großes Thema im Wahlkampf gewesen. Allerdings sei Macron der einzige Präsidentschaftskandidat gewesen, der die deutsche Flüchtlingspolitik gelobt habe. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe für Macron die Würde Europas gerettet, betonte Galetti. So habe der neue Präsident zuvor erklärt, dass Frankreich auch mehr Flüchtlinge aufnehmen müsse.