"In einer 'trumpisierten' Welt, in der Europa schon zuvor an seiner Mauer gebaut hat, wird die Sehnsucht nach Frieden noch lauter", hieß es in einem Montag in Bonn veröffentlichten Impuls der "Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden" zum Reformationsjahr. Darum könne das Lied "Verleih uns Frieden gnädiglich" gerade in einer Zeit der "Sprach- und Ratlosigkeit" nicht oft genug angestimmt werden, schrieb der Bonner Pfarrer Siegfried Eckert in dem Papier.
Die Worte "Allein Gott" in dem Friedenslied umfassten alle Aussagen der Reformation, erklärte der evangelische Theologe. Das Lied sei aber auch "ökumenisch anschlussfähig und interreligiös singbar". "'Du unser Gott alleine' klingt doch viel besser als 'America first'!", betonte Eckert, der Mitglied der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland ist. Es sei "kein Wunder, dass dieses Liedchen durch alle Jahrhunderte hindurch in schweren Zeiten wie ein Hymnus gesungen wurde".
Eckerts Impuls "Verleih uns Frieden gnädiglich" ist der fünfte Beitrag eines von der Arbeitsgemeinschaft am Reformationstag 2016 gestarteten Projekts "Reformation heute - Gewalt absagen und Frieden wagen". Der Friedensverband möchte sich damit kritisch mit der reformatorischen Geschichte auseinandersetzen und einen Fokus auf Gewalt und Gewaltfreiheit legen.