"Pflegix" reagiere auf die wachsende Nachfrage nach Dienstleistungen von Senioren im eigenen Haushalt, sagte Mitgründer Tim Kahrmann. Über eine Online-Plattform hätten sich bereits 3.000 Helfer registrieren lassen, die ihre Dienste anbieten. Der neue Service sei in 14 Städten in Nordrhein-Westfalen, Frankfurt und Hamburg nutzbar - und soll in diesem Jahr deutlich ausgeweitet werden.
Kahrmann zufolge gestalte sich die Suche nach passender Unterstützung in den eigenen vier Wänden organisatorisch und zeitlich oft sehr aufwendig. Die Angehörigen stünden meist allein da, seien unerfahren und suchten händeringend Hilfe. "Wir vereinfachen und beschleunigen die Suche für sie, indem wir über unsere Internetplattform in der Nähe verfügbare Helfer aufzeigen", erläutert der Firmeninhaber die Grundidee.
Qualifiziertes Personal ist kein Problem
Die Angehörigen bekämen schnell "einen Überblick über passende Helfer aus der Umgebung und können sich mit Helferprofilen einen ersten Eindruck verschaffen". "Pflegix" registriert Helfer, die ihre Leistungen selbstständig und gewerblich anbieten. Das Unternehmen erhält erst Einnahmen, wenn eine Vermittlung Erfolg hatte. Die prozentual anfallenden Gebühren richten sich nach den vereinbarten Stundensätzen.
Der Hinweis, dass ja viele Senioren gar nicht über Internet verfügen, ficht den Experten nicht an. Denn, so sagte er: Die "Entscheider" über externe Hilfen seien meist die Kinder oder andere Angehörige, die eine viel höhere Affinität für die digitalen Medien mitbrächten.
Kahrmanns Start-up habe keine Probleme, qualifiziertes Personal zu finden. Von Schwierigkeiten, die ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen regelmäßig beklagen, habe er zwar gehört, "uns bietet sich jedoch ein anderes Bild. In der Regel ist unter vier registrierten Helfern eine professionelle Kraft dabei." Die vermittelten Helfer böten auch Unterstützung bei Aufgaben, die normalerweise Angehörige übernehmen, wie die Reinigung der Wohnung, Unterstützung beim Einkauf oder der Zubereitung von Mahlzeiten.
Damit keine "schwarzen Schafe" an Pflegebedürftige vermittelt werden, hat das Unternehmen mehrere Hürden erreichtet, die eine sichere und vertrauenswürdige Interaktion ermöglichen sollen. Aber, das betont der Mitgründer ausdrücklich: "All das ersetzt jedoch nicht den persönlichen Eindruck, den sich die Angehörigen vor Ort beim persönlichen Kennenlernen machen können."