Israel weist hohe Vertreterin des Weltkirchenrates aus
Die Spannungen zwischen Israel und dem Weltkirchenrat haben sich verschärft. Die israelischen Sicherheitskräfte verweigerten der beigeordneten Generalsekretärin des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Isabel Apawo Phiri, am Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv die Einreise.
Isabel Apawo Phiri sei festgenommen, verhört und schließlich ausgewiesen worden, teilte der ÖRK am Dienstag in Genf mit.
Es handele sich um eine beispiellose und antagonistische Aktion Israels, erklärte ÖRK-Generalsekretär Olav Fykse Tveit. Die Israelis diskriminierten die Theologin aus Malawi, die beim ÖRK das Gebiet Diakonie betreut. Die beigeordnete Generalsekretärin war zusammen mit einer ÖRK-Delegation angereist, um in Jerusalem an Beratungen eines ökumenischen Friedensprogramms teilzunehmen.
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Laut ÖRK gaben Israels Behörden an, sie wollten mit der Abschiebung eine illegale Einreise verhindern. Schon im Mai hatten Israels Sicherheitskräfte laut ÖRK Mitglieder einer Delegation am Flughafen Ben Gurion in "schockierender" Weise behandelt. Die Sicherheitskräfte hätten die Delegationsmitglieder verhört, eingeschüchtert und einige Betroffene bis zu drei Tagen unter gefängnisgleichen Bedingungen festgehalten, hieß es.
Der ÖRK mit knapp 350 Mitgliedskirchen setzt sich seit Jahrzehnten für eine friedliche Lösung des Konflikts zwischen Palästinensern und Israelis ein. Kritiker werfen dem ökumenischen Dachverband allerdings eine einseitig propalästinensische Haltung vor, die zuweilen antisemitische Züge annehme.