Bätzing reist nach Rom - Großer Andrang im Petersdom

Gläubige warten, um dem aufgebahrten Papst Franziskus im Petersdom die letzte Ehre zu erweisen
Bernat Armangue/AP/dpa
Gläubige warten im Regen in einer Schlange, um dem aufgebahrten Papst Franziskus im Petersdom die letzte Ehre zu erweisen.
Franziskus bis Freitag aufgebahrt
Bätzing reist nach Rom - Großer Andrang im Petersdom
Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, reist mit weiteren Bischöfen zur Trauerfeier für den verstorbenen Papst Franziskus nach Rom. Unterdessen war wegen des enormen Besucherandrangs zum Abschied vom Papst der Petersdom in der Nacht zu Donnerstag bis in die Morgenstunden geöffnet: Viele Gläubige konnten so den aufgebahrten Leichnam des Papstes besuchen. Am Dienstag soll in Berlin ein bundesweites Requiem gefeiert werden. Es ist in der Berliner Sankt-Hedwigs-Kathedrale geplant und wird live vom ZDF übertragen.

Wie die Bischofskonferenz dem am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst auf Anfrage mitteilte, wird Bätzing mit weiteren Bischöfen zur Trauerfeier für den verstorbenen Papst in Rom sein. Bätzing werde die Deutsche Bischofskonferenz bei den Begräbnisfeierlichkeiten in Rom vertreten. Weitere Mitglieder der Bischofskonferenz begleiten den Limburger Bischof: darunter die beiden Kardinäle Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, sowie Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln. Auch der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer und der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr reisen mit, hieß es.

Unterdessen war wegen des enormen Besucherandrangs zum Abschied von Franziskus war der Petersdom in der Nacht zu Donnerstag bis in die Morgenstunden geöffnet. Bis 5.30 Uhr hatten Gläubige den aufgebahrten Leichnam des Papstes im Petersdom besuchen können, so das Onlineportal "Vaticannews". Papst Franziskus war am Ostermontag im Alter von 88 Jahren gestorben.

Bis Donnerstagmorgen zählte der Vatikan rund 50.000 Besucher, die am offenen Sarg des Papstes Abschied nahmen. Bereits am Mittwoch standen Tausende Menschen stundenlang vor den Türen des Petersdoms an, um sich persönlich von dem Pontifex zu verabschieden. Ursprünglich war geplant, die Basilika am Mittwoch und Donnerstag bis 24 Uhr zu öffnen.

Auch für Donnerstag kündigte der Vatikan an, bei Bedarf die Öffnungszeiten zu verlängern. Am Donnerstagmorgen öffnete der Dom dann nach nur eineinhalb Stunden Schließung um 7 Uhr wieder die Tore. Auch da standen bereits Tausende Menschen an. Auf der rechten Seite des Doms zog sich die Schlange etwa einen Kilometer lang bis zur Metro-Haltestelle Ottaviano.

Noch bis Freitagabend, 19 Uhr, ist der Papst im Petersdom aufgebahrt. Dann wird der Sarg in einer feierlichen Zeremonie geschlossen. Am Samstag um 10 Uhr findet auf dem Petersplatz die Trauerfeier für Franziskus statt. Staats- und Regierungschefs aus aller Welt haben ihre Teilnahme bereits angekündigt. Beigesetzt wird der gebürtige Argentinier am Samstag im Anschluss an die Trauerfeier in einer nicht-öffentlichen Zeremonie auf eigenen Wunsch in der Basilika Santa Maria Maggiore im Zentrum von Rom.

Der Vatikan und die Stadt Rom erwarten Hunderttausende Besucher. In der Via della Conciliazione, die auf den Petersplatz zuführt, wurden bis Mittwochabend bereits mobile Toiletten und zahlreiche Großbildschirme für die Live-Übertragung der Feier aufgebaut. Diese reichten bis zur Piazza Pia an der Engelsburg.

Bundesweites Requiem für Papst Franziskus

Für den verstorbenen Papst soll am Dienstag (29.4.) in Berlin ein bundesweites Requiem gefeiert werden -  in der Berliner Sankt-Hedwigs-Kathedrale und live vom ZDF übertragen (11.15 Uhr). Zu dem Gottesdienst laden die Deutsche Bischofskonferenz, der Apostolische Nuntius in Deutschland und das Erzbistum Berlin gemeinsam ein, wie die Veranstalter am Mittwoch in Bonn und Berlin mitteilten.

Hauptzelebrant und Prediger ist den Angaben zufolge als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz der Limburger Bischof Bätzing. Eingeladen sind Vertreter:innen des kirchlichen und politischen Lebens in Deutschland.

Papst Franziskus war am Ostermontag im Alter von 88 Jahren gestorben. Der Pontifex war im Februar und März wochenlang im Krankenhaus wegen einer lebensbedrohlichen Infektion mit beidseitiger Lungenentzündung behandelt worden. Nach seiner Entlassung hatte sich sein Zustand stabilisiert, am Ostersonntag hatte er noch sichtlich geschwächt den Segen "Urbi et Orbi" gesprochen. Keine 24 Stunden später starb er infolge eines Schlaganfalls.

Info: Bundesweites Requiem am Dienstag, 29. April, um 11.15 Uhr. Eine Live-Übertragung ist geplant.