Mit dem Geld sollen dringend benötigte Lebensmittel, Medikamente, Unterkünfte und andere Hilfsgüter für knapp 93 Millionen Menschen in 33 Ländern wie Syrien finanziert werden, wie der UN-Nothilfekoordinator, Stephen O'Brien, am Montag in Genf erklärte.
Die Welt sehe sich mit der größten humanitären Krise seit dem Zweiten Weltkrieg konfrontiert, sagte O'Brien. Insgesamt erfassten die UN mehr als 128 Millionen Menschen, die von Kriegen, Konflikten, Vertreibungen und Naturkatastrophen betroffen sind. Die größte einzelne humanitäre Hilfsaktion für 2017 hätten die UN und ihre Partnerorganisationen für die Opfer des Bürgerkriegs in Syrien geplant.
Innerhalb Syriens seien 13,5 Millionen Männer, Frauen und Kinder auf Unterstützung angewiesen. Zudem müssten die UN und ihre Partner rund 4,7 Millionen syrische Flüchtlinge in den Nachbarländern versorgen, fügte O'Brien hinzu. Insgesamt würden für die Opfer des 2011 begonnenen Syrien-Konflikts mehr als acht Milliarden US-Dollar benötigt. Weitere Krisenländer, für die die UN und ihre Partner große Summen einkalkulierten, seien Jemen, der Südsudan und Nigeria.
Der Finanzbedarf für Nigeria liege 2017 bei mehr als einer Milliarde US-Dollar. Damit solle knapp sieben Millionen Menschen geholfen werden. Im Vergleich zu 2016 habe sich die benötigte Summe verdoppelt, erklärte O'Brien. Der Nothilfekoordinator erklärte, dass die Helfer viele Opfer der islamistischen Terrormiliz Boko Haram im Nordosten Nigerias versorgen müssten. Durch die Gewalt seien große Teile der Landwirtschaft und des Gesundheitswesen zerstört worden.
Im laufenden Jahr stellten internationale Geber 11,4 Milliarden US-Dollar für die humanitäre Hilfe bereit, hielt O'Brien fest. Die UN und ihre Partnerorganisationen bräuchten 2016 jedoch 22,1 Milliarden US-Dollar, um Millionen notleidende Männer, Frauen und Kinder zu unterstützen.