Fast jeder zweite Deutsche engagiert sich ehrenamtlich. 46,8 Prozent der Bürger setzten sich in ihrer Freizeit zum Beispiel in Vereinen, Kirchen, Gewerkschaften und in der Flüchtlingshilfe ein, zitiert die "Passauer Neue Presse" (Montagsausgabe) aus dem neuen "Freiwilligensurvey" des Bundesfamilienministeriums. Insgesamt gibt es in Deutschland demnach rund 30 Millionen Menschen mit Ehrenamt.
Unter den Migranten engagieren sich dem Bericht zufolge 31,1 Prozent freiwillig. Bei bereits in Deutschland geborenen Kindern aus Migrantenfamilien mit deutschem Pass sei die Quote der Ehrenamtlichen mit 43,2 Prozent deutlich höher. Menschen mit Migrationshintergrund, die noch nicht in Vereinen oder anderen Organisationen mitmachten, seien dazu grundsätzlich häufiger bereit als Deutsche, hieß es weiter. Freiwilliges Engagement ist der Schwerpunkt beim neunten Integrationsgipfel, zu dem Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Montag in Berlin lädt.
"Der Freiwilligensurvey zeigt: Viele Menschen engagieren sich, ob mit oder ohne Migrationshintergrund", sagte Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) der Zeitung. "Nicht Angstmacherei und Abwehrhaltung sind in der Mehrheit, sondern diejenigen, die das Land zusammenhalten", fügte sie hinzu. Wer gut integriert sei, werde sich eher engagieren als jemand, der sich fremd fühle. Deshalb seien genügend Kita-, Schul- und Ausbildungsplätze, Sprachkurse, Jobs und Wohnungen nötig.