Solche Forderungen sprächen "niedere Instinkte an" und trügen zur Spaltung der Gesellschaft bei, sagte der Vorstandvorsitzende der Diakonie Baden am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Karlsruhe. Eine Abschiebung in vermeintlich sichere Regionen des Bürgerkriegslandes sei jedoch keine Option. "Wir müssen bei unserer Linie der Integration bleiben."
Integration sei auch eine Antwort gegen die Angst mancher Menschen, sagte der Oberkirchenrat weiter. Die Gesellschaft sollte nicht bei jedem schlimmen Ereignis mit einer Art "Brennpunkt-Hysterie" reagieren. Dies spiele extremistischen Parteien in die Hand. Allerdings dürften die Ereignisse nicht bagatellisiert werden. "Wir müssen aufmerksam sein und achtsam gegenüber unseren Nächsten," so Keller.
Palmer hatte am Wochenende gesagt, das gewaltbereite Flüchtlinge aus Syrien in ihr Heimatland abgeschoben werden sollten. "Es gibt auch in Syrien Gebiete, die nicht im Krieg sind", sagte er der "Stuttgarter Zeitung" (Samstagsausgabe). Wenn sich jemand "nicht an elementare Regeln hält, sind wir berechtigt zu sagen, für euch greift das Asylrecht nicht mehr", sagte der Grünenpolitiker, der seit fast zehn Jahren Oberbürgermeister von Tübingen ist. Dafür war er auch aus Reihen seiner Partei heftig kritisiert worden.