Jedes siebte Kind in Deutschland ist auf Hartz-IV-Leistungen angewiesen. Das geht aus den Statistiken der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor, die die Abgeordnete und Arbeitsmarktexpertin der Linksfraktion, Sabine Zimmermann, ausgewertet hat. Zimmermann erklärte zum diesjährigen Kindertag am morgigen Mittwoch, rund 1,5 Millionen Kinder oder 14,4 Prozent aller Kinder unter 15 Jahren lebten an der Armutsgrenze. Gegenüber 2014 ist ihre Zahl um zwei Prozent gestiegen.
Bremen und Berlin: Fast jedes dritte Kind betroffen
Die regionalen Unterschiede zwischen Nord und Süd sowie Ost und West sind groß: In Bremen und Berlin war Ende 2015 fast jedes dritte Kind auf Sozialleistungen angewiesen, in Bayern nur 6,5 Prozent. In den ostdeutschen Ländern beziehen ein Fünftel der Kinder Hartz-IV-Leistungen, in Westdeutschland 13 Prozent.
Zimmermann forderte eine Erhöhung der Regelsätze für Kinder anstelle des aus Sicht der Linkspartei gescheiterten Bildungs- und Teilhabepakets. Langfristig müsse die Kindergrundsicherung zu einer eigenen Leistung im Sozialsystem entwickelt werden.