Mindestens 16.000 Menschen sind einem EU-Bericht zufolge in den Jahren 2013 und 2014 in der Europäischen Union Opfer von Menschenhandel geworden. Für die beiden Jahre seien 15.846 Betroffene registriert worden, erklärte die EU-Kommission bei der Vorlage des Berichts am Donnerstag in Brüssel. Die Dunkelziffer liege vermutlich weit höher, machte die Behörde klar.
Den größten Anteil machte Menschenhandel mit dem Ziel der sexuellen Ausbeutung aus. 67 Prozent der Opfer seien davon betroffen gewesen, heißt es in dem Bericht. Sie müssten zumeist in der Sexindustrie arbeiten. Dabei änderten sich die Muster "hin zu weniger sichtbaren Formen von Prostitution". Der Bericht kritisierte Behörden der EU-Staaten. Menschenhandel zum Zweck sexueller Ausbeutung sei bisher "nicht wirksam angegangen worden und hat nicht abgenommen". Weitere 21 Prozent wurden dem Bericht zufolge für andere Arbeit als die Sexarbeit missbraucht.
Insgesamt seien mehr als Dreiviertel der Opfer Frauen gewesen und mindestens 15 Prozent Kinder. Die meisten Opfer mit einer europäischen Staatsangehörigkeit stammten aus Rumänien und Bulgarien sowie den Niederlanden, Ungarn und Polen, führte der Bericht auf. Die Menschen von außerhalb der EU stammten mehrheitlich aus Nigeria, China, Albanien, Vietnam und Marokko. Im selben Zeitraum 2013/2014 wurden dem Bericht zufolge 3.129 Verurteilungen wegen Menschenhandels in der EU registriert.