Es gehe darum, Solidarität zu zeigen, kleinere Gemeinden zu unterstützen sowie ihnen Mut zuzusprechen, weiterzumachen, sagte sie dem Evangelischen Pressedienst (epd) nach einer Reise zur Evangelischen Kirche in Griechenland. Die Kirchen in Europa könnten voneinander lernen.
Sie lobte ausdrücklich das Engagement der nur 5.000 Mitglieder zählenden Griechischen Evangelischen Kirche in der Flüchtlingsarbeit und der vielen Ehrenamtlichen in einer wirtschaftlich schwierigen Situation. "Wenn wir das in anderen Ländern auch hätten, hätten wir keine Probleme", sagte sie. Richtig sei es auch, dass die Kirchen in Griechenland nun auf längerfristige Konzepte hinarbeiteten. Viele Jahre sei das nicht geschehen, weil die Menschen dachten, dass die Flüchtlinge weiterziehen wollten.
In Europa herrsche vor allem eine "administrative Krise", kritisierte Peschke. Lasten müssten geteilt und nicht durch Abschottung an andere abgeschoben werden. Die Kirchen müssten Gespräche mit der Politik auf europäischer wie auf nationaler Ebene führen, forderte die Generalsekretärin. Den europäischen Institutionen teilten die Kirchen generell "ziemlich selbstbewusst" mit, was sie leisteten. Ohne die Kirchen würden schlimmere Situationen herrschen.
Es gehe wieder darum, für die Menschenrechte in Europa einzustehen, sagte sie mit Blick auf Lager wie Idomeni, wo rund 13.000 Menschen unter miserablen Bedingungen leben. "Wir erwarten von asylsuchenden Flüchtlingen, dass sie unsere Werte annehmen, aber selbst halten wir uns nicht daran", kritisierte Peschke. Zudem müssten in der konkreten Arbeit vor Ort die Verantwortlichen auch mit den Flüchtlingen selbst reden. "Man kann nicht von vorneherein sagen, die haben keine Wünsche zu haben", betonte sie.
In diesem Zusammenhang kritisierte sie auch Maßnahmen wie den Ersatz von Bargeld durch Sachleistungen für Asylbewerber. Das zwinge die Menschen in die Unselbstständigkeit, erklärte Peschke. Für eine gelungene Integration müssten Flüchtlinge von Anfang an lernen, richtig zu wirtschaften.
Die Kommission der Kirchen für Migranten in Europa (CCME) ist eine kirchliche Lobbyorganisation zu Fragen von Migrationspolitik und Flüchtlingsschutz auf europäischer Ebene mit Sitz in Brüssel. Mitglieder sind zahlreiche anglikanische, orthodoxe und protestantische Kirchen.