Tausende Minderjährige seien getötet, verwundet und verstümmelt worden, sagte die UN-Sonderbeauftragte für Kinder in bewaffneten Konflikten, Leila Zerrougui, am Dienstag in Genf. Sie nannte als gravierende Beispiele für das Leid der Kinder die Konfrontationen in Syrien, im Irak, im Jemen, im Südsudan, in der Zentralafrikanischen Republik und in Afghanistan.
Die Sonderbeauftragte betonte, dass 2015 eine große Zahl von Kindern zum Kriegsdienst gezwungen worden sei. Allein in dem Krisenland Südsudan hätten die Konfliktparteien nach Schätzungen bis zu 16.000 Kinder in ihre Kampfeinheiten gepresst. In Syrien habe die Terrororganisation "Islamischer Staat" in einer einzigen Aktion 400 Kinder rekrutiert, einige der Minderjährigen stammten aus Europa.
Laut der Sonderbeauftragten konnten im laufenden Jahr weit mehr als 5.000 Kinder die bewaffneten Einheiten wieder verlassen. Allein in der Zentralafrikanischen Republik seien weit über 2.000 Heranwachsende freigelassen worden. Mädchen seien in vielen Konflikten besonders gefährdet, erklärte Zerrougui. Sie würden oft sexuell ausgebeutet und von bestimmten Milizen wie Boko Haram in Nigeria als Selbstmordattentäterinnen missbraucht.
Gemäß Zerrougui toben 13 der 20 Konflikte, in denen Kinder besonders leiden, im Nahen Osten und in Afrika. In Asien seien es sechs Konflikte, etwa in Afghanistan. Ein Konflikt herrscht in Kolumbien in Südamerika.