In den USA ist die frühere anglikanische Weihbischöfin Heather Cook wegen einer tödlichen Alkoholfahrt zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Ein Gericht befand die 59-Jährige am Dienstag (Ortszeit) für schuldig, im Dezember 2014 in Baltimore (Bundesstaat Maryland) betrunken einen Radfahrer überfahren zu haben. Das 41-jährige Opfer Thomas Palermo starb an den Unfallfolgen. Cook hatte zunächst den Unfallort verlassen. Nach 30 Minuten kehrte sie zurück.
Palermo hat eine Ehefrau und zwei Kinder hinterlassen. Laut Fernsehsender WBAL sind die Hinterbliebenen vom Strafmaß enttäuscht. Das Gericht in Baltimore hätte ein "stärkeres Signal" geben können, dass Trunkenheit am Steuer ein ernstzunehmendes Vergehen ist, kritisierte Palermos Schwägerin Alisa Rock. Cook erklärte, sie übernehme volle Verantwortung für ihre Tat. Sie bedauere sehr, dass sie so viel Leid verursacht habe.
Im Mai 2014 war Cook zur ersten Bischöfin der Episkopaldiözese Maryland gewählt worden. Die US-amerikanische Episkopalkirche ist Teil der weltweiten anglikanischen Gemeinschaft. In der Diözese Maryland wird Cooks Wahl mittlerweile kritisiert. Die Geistliche sei bereits 2010 bei einer Alkoholfahrt festgenommen worden. Nach dem tödlichen Autounfall trat Cook auf Aufforderung ihrer Diözese vom Bischofsamt zurück.