Nachdem die Vorwürfe sexueller Belästigung von zwei Frauen, darunter eine Bischöfin der Church of England, immer stärker wurden, hat der anglikanische Bischof von Liverpool, John Perumbalath, am Donnerstag seinen Rücktritt mitgeteilt. Demnach soll er eine der Frauen auf einer Veranstaltung des Bistums 2019 ungefragt geküsst und sie unsittlich berührt haben. 2024 wurde er zu diesem Vorfall von der Polizei befragt. Allerdings wurden keine weiteren Maßnahmen ergriffen.
Außerdem wirft ihm Beverly Anne Mason, Bischöfin von Warrington, sexuelle Belästigung vor. 2023 hat sie diese Vorwürfe innerhalb des Bistums Liverpool bekannt gemacht. Da die Vorwürfe aber länger als 12 Monate zurücklagen, wurde auch dort nichts Weiteres unternommen. Nachdem Channel 4 über die Vorwürfe gegen Perumbalath berichtet hat, wies dieser sie entschieden zurück und sagte, er sei sich keines Fehlverhaltens bewusst.
Im Anschluss an die Berichterstattung wurden die Stimmen, die den Rücktritt von John Perumbalath forderten, immer lauter. Zwei Tage nach seinem ersten Statement hat er nun seinen Rücktritt angekündigt. Allerdings machte er für diese Entscheidung die Berichterstattung und die Vorverurteilung in den Medien verantwortlich und wies weiter jede Schuld von sich.
Stephen Cottrell, als Erzbischof von York der zuständige Erzbischof und momentan selbst wegen des Umgangs mit Fällen sexuellen Missbrauchs in der Kritik, bedauerte in einer Stellungnahme den angekündigten Rücktritt John Perumbalaths. Er teilte mit, dass er in Kürze bekannt geben würde, wer in der Übergangszeit bis zur Ernennung eines neuen Bischofs von Liverpool die Leitung der Diözese übernehmen wird.