Die Polizei dürfe nicht zum "Flaschenhals" bei der Bewältigung des Flüchtlingszustroms werden, sagte der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA) am Sonntag im Deutschlandfunk. "Es gibt eine klare Priorisierung des Themas, und dann fallen eben auch andere Einsätze mal hinten runter", erklärte er. Als Bespiele nannte Münch Großverkehrskontrollen wie den jüngst abgesagten Blitzmarathon.
Die Zahl der Angriffe auf Asylbewerberunterkünfte habe 2015 die Marke von 500 überschritten, sagte der BKA-Präsident. Es sei ein immer stärkeres Radikalisierungspotenzial festzustellen. Münch zeigte sich besorgt darüber, dass immer wieder Täter auffielen, die bisher mit politisch motivierter Kriminalität nicht in Verbindung gebracht worden seien.
Er bestätigte, dass unter den Flüchtlingen bislang keine Terroristen des "Islamischen Staats" festgestellt worden seien. Allerdings gebe es bis jetzt 70 Hinweise auf mögliche IS-Aktivisten aus dem Kreis der Flüchtlinge, sagte Münch im "Interview der Woche".