Teurer Schweizer Franken macht Weltkirchenrat zu schaffen

Eine Schweizer 5-Franken-Münze, fotografiert neben einer 2-Euro-Münze.
Foto: dpa/Friso Gentsch
Teurer Schweizer Franken macht Weltkirchenrat zu schaffen
Der Weltkirchenrat gerät durch den Kursanstieg des Schweizer Franken finanziell unter Druck. Der Ökumene-Dachverband müsse Einsparungen vornehmen und die Arbeitsweise der Organisation überprüfen, sagte Generalsekretär Olav Fykse Tveit am Freitag in Genf.

Im laufenden und im nächsten Jahr würden frei werdende und befristete Stellen zunächst nicht wieder besetzt. Dies habe eine Reduzierung des Personalbestandes in der Zentrale um acht Mitarbeiter zur Folge, hieß es.

Hintergrund der Finanzprobleme ist die Aufhebung der Eurobindung der Landeswährung durch die Schweizer Nationalbank im Januar. Dies führte zu einer Aufwertung des Schweizer Franken gegenüber zahlreichen Fremdwährungen. Der Weltkirchenrat zahlt die Mitarbeitergehälter in der Schweizer Landeswährung. Zwischen den hohen Erwartungen der Mitgliedskirchen und ökumenischen Partnern auf der einen Seite sowie begrenzter Finanzressourcen andererseits gelte es eine Balance zu finden, sagte Generalsekretär Tveit.



Der Weltkirchenrat kämpft schon seit längerem mit Finanzproblemen. So musste er vor einigen Jahren einen Kredit in Höhe von knapp 20 Millionen Euro aufnehmen, um die Pensionen für frühere Mitarbeiter zu sichern. Im Gegenzug soll das 35.000 Quadratmeter große Areal, auf dem der Weltkirchenrat seinen Sitz hat, ökologisch entwickelt und neu bebaut werden. Ein Hotel, Wohnungen, Bürogebäude und ein Park sind geplant. Mit den Einnahmen aus Mieten, Pacht und Gebäudeverkäufen will der Weltkirchenrat den Kredit zurückzahlen.

Dem ökumenischen Dachverband gehören 345 anglikanische, protestantische und orthodoxe Kirchen an mit rund 500 Millionen Mitgliedern. In der Genfer Zentrale hat der Weltkirchenrat rund 120 Mitarbeiter.